Eine Autofahrt auf einer schmalen Straße inmitten der bayrischen Bergwelt und durch Tannen begrenzt bringt die 18-jährige Gretchen aus Amerika zu ihrer neuen Heimat in Deutschland. Eigentlich ein wunderbares Ferienidyll mit beeindruckendem Panorama, aber die junge Frau fühlt sich unwohl und hat Heimweh. Ihr neues Zuhause – ein Resort – ist wenig anheimelnd und Gretchen versucht über Musik, die sie lautstark hört und mit ihrer Gitarre begleitet, darüber hinwegzukommen. Ihre Halbschwester Alma ist stumm und scheint, als sie Gretchen Zimmer betritt, von der Musik so stark beeindruckt, dass sie einen epileptischen Anfall bekommt.
Ein seltsamer Gefühlsmix aus Trauer, Angst und körperlichem Unwohlsein überfällt Gretchen, der noch genährt wird von dem etwas seltsamen und zwielichtig wirkenden Herrn König. Er hat der Familie das Resort zur Verfügung gestellt und bietet Gretchen sogleich einen Job als Rezeptionistin in seinem Hotel an. Welche Erwartungen hat er nun an sie? Und warum interessiert er sich für Alma?
An der Rezeption des Hotels und in der Nacht, wenn sie mit dem Rad nach Hause fährt, wird Gretchen von unheimlichen Geräuschen und verstörenden Visionen geplagt. Erst nach und nach mithilfe eines Kommissars offenbart sich für sie ein schockierendes Geheimnis, in das auch ihre eigene Familie verwickelt ist …
Eine düstere und rätselhafte Spannung liegt über dem Film „Cuckoo“ des Regisseurs Tilman Singer, der auch das Drehbuch schrieb. Im Fokus steht die Protagonistin Gretchen (Hunter Schafer), aus deren Perspektive die Filmgeschichte erzählt wird. Sie trauert um den Verlust ihrer Mutter und damit auch um ihre verlorene Sicherheit aus Kindheitstagen. Ein neues Leben mit einer anderen Familie kann wie hier zu einem Horrortrip werden. Doch in diesem Film geht es um weit mehr, wie der originelle Plot beweist.
„Cuckoo“ ist ein atmosphärisch dichter und visuell herausragender Horrorfilm, der von Beginn an fesselt und eine überragende Hunter Schafer zeigt. Ein Highlight des diesjährigen Sommerkinos.
Im Weltkino-Verleih ab 29.August in den Kinos zu sehen.
Titelbild: Umheimliches Ferienidyll – Gretchen (Hunter Schafer) wird nicht nur von bizarren Geräuschen verfolgt © Neon / Foto: Felix Dickinson