Frauen an der Macht: Die geschützten Männer

Junge Frauen überqueren plaudernd eine Parkwiese, als sie unvermittelt von einem Mann angegriffen werden. Er stößt tierische Laute aus und fällt plötzlich zu Boden. Sein Körper zuckt und schließlich sieht man eine deutliche Zunahme seiner Behaarung, dann ist er tot. Im Kinofilm „Die geschützten Männer“ stehen die Wahlen kurz bevor. Und nicht nur sie bringen Bewegung in die Politik Deutschlands. Auch die nicht regierungsbeteiligte Frauenpartei von Anita Martinelli (Britta Hammelstein) und Sarah Bedford (Mavie Hörbiger) hat große politische Ziele.

Die Hinweise auf eine seltsame Krankheit, die plötzlich zuschlägt, dürfen eigentlich nicht ignoriert werden, doch der noch amtierende Bundeskanzler (Godehard Giese) will alles unter den Tisch kehren. Die Frauenpartei ist noch mit sich selbst beschäftigt. Ihr Vorhaben: Bei einem hohen Wahlergebnis will sie einen Systemwechsel einleiten, der Ökologie, Gleichstellung und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rückt.

Nur Männer befällt das tödliche Virus

Doch lange lässt sich das Fortschreiten der Krankheit nicht verheimlichen. Sie zeigt immer die gleichen Symptome, und das Virus befällt nur Männer. Die Infizierten befinden sich jeweils im Zustand äußerster Erregung und sterben rasch. Die Wahl hat den alten Kanzler als voraussichtlich auch neuen bestätigt, hätte es da nicht die ausschweifende Wahlpartie der Konservativen gegeben, die auch der Kanzler (Godehard Giese) ausufernd feiert. Er fällt in höchste sexuelle Erregung und stirbt. Ein regierungsloses Deutschland – das darf nicht sein. Schnell greifen die Frauen der Frauenpartei zu.

Anitas Mann Ralph (Yousef Sweid) ist Virologe und soll mit seinem Forscherteam einen Impfstoff entwickeln. Doch sobald die Wissenschaftler beginnen, werden sie auch schon sabotiert. Die Gruppe kommt in ein Quarantänelager, um dort weiter an einem Serum zu arbeiten. Radikale lesbische Frauen dominieren jetzt die Politik. Ausgewählte Männer werden dazu aufgefordert, ihr Sperma an eine Spermabank zu geben. Die Regierung wird zunehmend totalitär, aber es regt sich auch Widerstand.
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Das Leben und Fortbestehen des Mannes ganz in der Hand von Frauen – mit ihrer satirischen Komödie DIE GESCHÜTZTEN MÄNNER hat die Regisseurin Irene von Alberti eine utopische Vision erschaffen, in der schließlich nur noch wenige Männer überleben, die zudem sexuell belästigt werden.

Basierend auf dem Science-Fiction-Roman des französischen Autors Robert Merle aus den 1970er-Jahren zeigt der Film das Ausmaß einer Virus-Pandemie und das Ende des Patriarchats. Und wirft die Frage auf „Was passiert tatsächlich, wenn“? Darauf hat der Film eine knallbunte satirische Antwort, die später gemäßigt in die Andeutung einer perfekten Gesellschaft übergeht. Faszinierend und doch etwas unbehaglich ist das vom Kinosessel aus zu sehen, aber im Großen und Ganzen eine sehr gelungene witzige Komödie, die sich anzusehen lohnt. Ab heute in den Kinos!

In den Hauptrollen: Mavie Hörbiger, hervorragend als Sarah Bedford, Britta Hammelstein in der Rolle der Anita Martinelli sehr überzeugend, Yousef Sweid glaubhaft als Virologe Ralph Martinelli. In weiteren starken Rollen sind u.a. Bibiana Beglau, Godehard Giese, Sina Martens, Julika Jenkins, Michaela Caspar und Johanna Polley zu sehen.
DIE GESCHÜTZTEN MÄNNER ist eine Produktion von Filmgalerie 451 in Koproduktion mit ZDF
und ARTE. DIE GESCHÜTZTEN MÄNNER feiert seine Weltpremiere auf dem 41. Filmfest München.

Alle Fotos: Irene von Alberti/ filmgalerie451.

https://www.filmgalerie451.de/de/filme/die-geschuetzten-maenner

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
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