Die Stiftung Insel Hombroich zeigt die erste Einzelausstellung der polnischen Künstlerin Joanna Piotrowska in Deutschland. Sie ist vor allem für ihre fotografischen Arbeiten bekannt, präsentiert ihre Aufnahmen aber auch in Filmprojektionen und Installationen mit skulpturalen Elementen.
Ihre Fotoserien befassen sich thematisch immer wieder mit menschlichen Beziehungen und den Räumen, die diese prägen. Dabei sind die Bildinhalte sehr reduziert, die Fotografie schwarz-weiß, die Personen einfach gekleidet, die Räume alltäglich. Die Spannung der Arbeiten ergibt sich aus den Konstellationen, die durch Anweisungen und Manipulationen entstehen.
In den Räumen für Fotografie auf der Raketenstation Hombroich wird erstmals die Serie Enclosures umfassend präsentiert, die die Lebensräume von Tieren in Zoos darstellt. Zuletzt fiel sie durch ihre Teilnahme an New Photography 2018 im MoMa, New York, sowie durch Einzelausstellungen auf, die 2019 in der Tate Britain, London, und in der Kunsthalle Basel sowie 2020 in der Zacheta National Gallery of Art in Warschau stattfanden. Frank Boehm kuratiert die Ausstellung mit Raphaela Eggers.
Joanna Piotrowska. Thump
Räume für Fotografie, Siza Pavillon
Raketenstation Hombroich
30. April bis 18. Juli 2021
Freitag bis Sonntag und an Feiertagen
12 bis 17 Uhr
Die Raketenstation Hombroich liegt in den Erftauen bei Neuss und diente der NATO lange zu Abwehrzwecken und der Lagerung von Sprengköpfen für Cruise Missiles und Pershing-Raketen. 1992/93 wurde die Einrichtung im Zuge der Abrüstungsabkommen zwischen den NATO-Staaten und der ehemaligen UdSSR stillgelegt. 1994 erwarb Karl-Heinrich Müller die 13 Hektar große Fläche und entwickelte gemeinsam mit Erwin Heerich, Oliver Kruse und Katsuhito Nishikawa ein einmaliges Kultur- und Kunstraumprojekt.
Ideal und sehr erstrebenswert, wenn aus Hallen, Hangars und Bunkersystemen ein Ort entsteht, wo Kunst und Natur zu einer einmaligen Synthese zusammenkommen.
Titelbild: Joanna Piotrowska Enclosure XXV, 2019
Fotografie © Joanna Piotrowska