Die Foggy Bottom Law School in Washington ist eine private Hochschule. Viel investiert sie in Werbung mit Versprechungen wie dieser: Jeder Student, der einen Abschluss an dieser Hochschule macht, kann sicher sein, dass er einen hoch bezahlten Job in einer renommierten Kanzlei bekommt. Auch Mark, Todd und Zola haben sich dazu entschlossen, hier Jura zu studieren. Kurz vor dem letzten Semester sind sie mit ihrer Situation nicht glücklich. Alle drei schleppen eine hohe Schuldenlast mit sich. Gordy, der Vierte im Bunde, hat einen ungewöhnlichen und ungesunden Versuch unternommen, mit dieser Last fertig zu werden.
Vor ein paar Jahren wurde bei ihm eine bipolare Störung diagnostiziert. Solange er seine Medikamente einnimmt, kann er damit normal leben. Doch er hat sie abgesetzt und rutscht in eine manische Phase. Gordy hat begonnen, die Hintergründe der Hochschule und die netzwerkähnliche Verwicklung des Besitzers in einem Flussdiagramm zu bündeln und Berichte von ehemaligen Studenten, Anwälten und Dozenten der Hochschule in einem monströsen Überblick zusammenzufassen.
Die Freunde sind geschockt. Gordy ist abgemagert und wirkt hyperaktiv. Sind das Wahnvorstellungen eines Kranken oder stecken hinter den Aufzeichnungen etwa Wahrheiten? Klar, die Hochschule macht Versprechen, die nicht realistisch sind, nimmt zu viel Geld und bildet zudem ihre Jurastudenten schlecht aus. Die Kreditschulden der Vier belaufen sich auf fast einer Millionen Dollar. Und die Aussichten auf einen gut bezahlten Job sind nahezu aussichtslos. Der juristische Arbeitsmarkt ist übersättigt, nicht nur in der Hauptstadt.
Gordy nimmt sich das Leben und die drei Freunde sind traurig und deprimiert. Sie schmeißen ihr Studium. Todd und Mark kommen auf eine Idee, die so naheliegend wie spitzbübisch, aber auch risikoreich ist. Sie kreuzen in Bezirksgerichten auf und geben sich als Anwälte aus, die sich den ständig fließenden Strom der Kleinkriminellen, Verkehrssünder als anwaltlichen Schutz anbieten. Zunächst haben sie wenig Erfolg, doch sie lernen schnell. Dass sie keine Vorlesungen mehr besuchen, erfahren ihre Krendiberater so schnell wie geahnt und melden sich wegen eines Tilgungsplans sogleich per e-mail bei Mark, Todd und Zola.
Währenddessen kommen die Eltern von Zola, die seit 26 Jahren illegal in den USA leben, in Abschiebehaft. Zola reist ihnen nach, als die Eltern nach vier Monaten Abschiebehaft endlich das Flugzeug besteigen, um in den Senegal gebracht zu werden.
Und Mark und Todd gehen die Ideen nicht aus, wie sie an Geld kommen können, und richten ihr Augenmerk jetzt auf Gordys Entdeckungen, auf die Verantwortlichen ihres Dilemmas.
Die Leserin/der Leser haben das Vergnügen, einen weiteren Coup der Studenten zu verfolgen. Mit viel Schwung, Humor und juristischem „Know-how“ gelingt es dem Bestsellerautor John Grisham wieder, hochaktuell und unverschämt gut zu unterhalten.
Forderung
John Grisham
Aus dem Amerikanischen von Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter, Imke Walsh-Araya
Originaltitel: The Rooster Bar
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 432 Seiten
ISBN: 978-3-453-27034-3
Verlag: Heyne