Die einzelnen Titel des neuen Albums „Flur“ von Martin Kohlstedt bestehen jeweils aus nur drei Großbuchstaben wie „JUL“, „LUN“ oder „PAN“. Dabei werden Assoziationen zu nordischen Göttern oder Waldbewohner wach. Und Kohlstedts Nähe zu dem Habitat Wald ist groß. Als schützender Raum braucht jedoch auch Licht einen Weg nach draußen. Das Stück JUL wird zu dieser Lichtung, zum Aufbruch.
Dieser Bezugsrahmen des Albums wird einmal mehr durch das Cover deutlich gemacht. “Lichtung” ist auch der Titel des Gemäldes des Leipziger Malers David Schnell, das Martin Kohlstedt sah und sofort wusste, dass er das Albumcover gefunden hatte, ohne lange danach suchen zu müssen. Weil Schnells Werk das in Form fasst, was „FLUR“ für Kohlstedt ist: Ein Raum ohne Zeit.
Bemerkenswert auch, dass Martin Kohlstedt dieses Mal sich dem Piano in seiner reinen Form zugewandt hat. Eine selbstbestimmte, aber auch selbstvergessene Interaktion zwischen ihm und dem Instrument. Kohlstedt erschafft allein durch die Tastenberührung Klanglandschaften, die sehr intuitiv sind, ähnlich wie Ideen und Gedanken, die sich weiterentwickeln. Besonders deutlich zu hören auf dem wunderbaren Stück „LUN“, das auch einem ambionierten Film den passenden musikalischen Rahmen geben könnte.
Das Album „FLUR“ des Pianisten und Komponisten Martin Kohlstedt bietet zeitgenössische klassische Piano-Musik – perfekt gespielt mit wunderbaren, oftmals auch rhythmischen Melodien
FLUR ist heute 27.11.2020 auf Warner Classics erschienen und als LP, CD und auf allen Streaming- und Download-Plattformen erhältlich.