Im Kinofilm DIE GUTEN UND DIE BESSEREN TAGE hat Suzanne (Valérie BONNETON) nicht zum ersten Mal einen schlechten Tag. Während der Arbeit ist sie zusammengeklappt und der Grund dafür wird am Abend klar. Ihre Schwiegermutter hat sich tagsüber um ihre drei Söhne gekümmert. Ihr Mann ist vor 12 Jahren gestorben und sie liebt ihre Söhne über alles. Als die längst im Bett sind, kramt Suzanne in einer versteckten Kiste nach ihrem besten Freund und König der letzten Monate – Alkohol.
Der nächste Morgen bringt außer der ewigen Mattheit die Tatsache, dass sich Mutter und Söhne verschlafen haben. In der Hektik und Eile vergisst Suzanne etwas, auch die Handbremse ihres Autos anzuziehen, in dem die Jungen auf ihre Rückkehr warten. Ein Unfall passiert. Nun hat Suzanne keine andere Wahl. Sie muss in eine Entzugsklinik, ansonsten wird sie ihre Söhne nicht zurückbekommen.

In der Klinik wird sie freundlich empfangen und ist nicht allein, sondern befindet sich in einer Gruppe von Frauen unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Entzugserfahrungen. Alice (Sabrina Ouazani) verwirrt mit ihren Aggressionsausbrüchen, hat ein Heimtrauma und ihre Mutter nie kennengelernt. Diane (Michèle Laroque) ist Schauspielerin, doch die Karriere leidet unter ihrer Alkoholsucht. Ihre Tochter will sie nicht mehr an ihrem Leben teilnehmen lassen.

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Nicht jeder Frau ist klar geworden, dass sie an einer Krankheit leidet. Vielmehr ist es der Blutzucker, der zu schaffen macht, und jederzeit wäre ein Verzicht auf Alkohol für lange oder immer möglich.

Der Therapeut Denis (Clovis Cornillac) und die Psychiaterin Mathys (Myriem AKHEDDIOU) sind da anderer Meinung. Mit Sport und Gruppentherapiesitzungen sollen sie fürsorglich auf diese Erkenntnis und Akzeptanz hingeleitet werden. Insbesondere Denis versucht, die Frauen mit einem ganz besonderen Ziel zu motivieren. Er lockt sie mit der Möglichkeit, an der Dünen-Rallye in der marokkanischen Wüste teilnehmen zu können. Der Weg dahin ist mit Hindernissen gepflastert und auch die Ralley selbst ist nicht gefahrenfrei. Mit viel Geduld und pädagogischem Geschick gelingt es schließlich, die Frauen vorzubereiten. Werden sie erfolgreich sein?

Bereits beim Festival von L’Alpe d’Huez stieß der Film DIE GUTEN UND DIE BESSEREN TAGE von Elsa Bennett und Hippolyte Dard auf ein großes, positives Echo und Interesse. Ganz ohne moralische Bewertungen gelingt es ihm, das Thema Alkohol umzusetzen und zu zeigen, worauf es nicht nur in Entzugskliniken ankommt: Respekt, Akzeptanz, Zusammenhalt, Freundschaft, Freude am Leben und Abenteuerlust.
Ein sehr gutes Drehbuch, starke Bilder und sehr gute Schauspieler*innen, die wunderbar authentisch agieren, machen den Film zu einem sehenswerten Moment, in dem König nicht mehr der Alkohol, sondern schlicht das Leben mit all seinen Herausforderungen ist. Ab heute in den Kinos – unbedingt ansehen!
- König Alkohol von Jack London, der in seinem stark autobiografisch geprägten Roman, zeichnet den Weg des Autors in die Alkoholsucht nach. Der Roman wurde eine Sensation und auch zu einer Anklageschrift gegen den Dämon Alkohol und das Geständnis eines Schriftstellers. Der naturalistische Stil beleuchtet die destruktiven Auswirkungen des Alkoholismus auf das Individuum und die Gesellschaft und kann als Aufruf zum achtsamen, individuellen und gesellschaftlich verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol verstanden werden kann.







