Wer regelmäßig ins Kino oder Museum geht, der senkt sein Risiko, im Alter an Depressionen zu erkranken, so eine Studie. Die Forscher fanden einen klaren Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des „kulturellen Engagements“ und der Wahrscheinlichkeit, dass jemand über 50 eine Depression entwickelt. Es ist die erste Studie dieser Art, die zeigt, dass kulturelle Aktivitäten den Menschen nicht nur helfen, mit Depressionen umzugehen und sich von ihnen zu erholen, sondern sie sogar verhindern können. Das ist doch einmal eine gute Nachricht. Deswegen gibt es hier unsere Film-Highlights, die im Februar oder März im Kino zu sehen sind.
WAS GESCHAH MIT BUS 670?
Zentral-Mexiko: Zusammen mit einem Freund begibt sich der Teenager Jesús mit dem Bus 670 in Richtung der US-amerikanischen Grenze, durch deren riskante Überquerung sich viele Mexikaner ein besseres Leben versprechen. Als mehrere Monate später die Leiche des Freundes auftaucht und auch von Jesús jegliches Lebenszeichen fehlt, ist seine Mutter trotz aller Warnungen nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben und macht sich auf die Suche nach ihrem Sohn. Ihre Reise führt in die Todeszone Nord-Mexikos, einem der gefährlichsten Orte der Welt. Im Niemandsland begegnet sie vielen, die ihr Schicksal teilen, denn was mit Jesús passiert ist, ist längst kein Einzelfall. Schritt für Schritt kommt sie der Wahrheit näher. Regie führte Fernanda Valadez.
Kinostart: 10.02.2022
DER MANN, DER SEINE HAUT VERKAUFTE
Sam Ali, ein junger impulsiver Syrer, muss sein Land verlassen, um dem Krieg zu entkommen. Um nach Europa reisen zu können und mit der Liebe seines Lebens zu leben, akzeptiert er, dass sein Rücken von einem der provokantesten zeitgenössischen Künstler der Welt tätowiert wird. Sam verwandelt seinen eigenen Körper in ein prestigeträchtiges Kunstwerk. Dabei wird er jedoch erkennen, dass seine Entscheidung alles andere als Freiheit mit sich bringen wird. Regie und Drehbuch Kaouther Ben Hania.
Demnächst gibt es hier eine ausführliche Review zum Film.
Im Verleih von eksystent
Filmstart 24. Februar
WAS TUN
Irgendwo in Bangladesch: Ein 15-jähriges Mädchen in einem roten Sari sitzt auf einem schäbigen Bett. Sie hält inne, sucht nach Worten und unterbricht zögernd das Interview: „Gibt es keinen anderen Weg für uns
Frauen als den des Leides? Gibt es überhaupt einen Weg? Wer kann mir diese Fragen beantworten?“ Bewegt von dieser Szene aus Michael Glawoggers Dokumentarfilm „Whore’s Glory“ macht sich der Filmstudent Michael Kranz auf die Suche nach dem Mädchen.
Auf seiner Reise in die Welt der bangladeschischen Zwangsprostitution begegnet er Menschen, die allen Widrigkeiten zum Trotz, unermüdlich daran arbeiten, die Hoffnung auf eine bessere Welt Wirklichkeit werden lassen. Da ist Hafeza, deren Widerstand sie für Monate ins Krankenhaus bringt, oder Redoy, der unter dem Bett schläft, in dem seine Schwester Freier bedienen muss, und trotz allem das Rezept für ein glücklicheres Leben kennt.
DREHBUCH & REGIE: Michael Kranz
Kinostart: 3. März 2022
Filmperlen Filmverleih
COME ON, COME ON
Der New Yorker Radiomoderator Johnny (Joaquin Phoenix), der nach einer langen Beziehung wieder Single ist, muss sich nach einem Anruf von seiner Schwester Viv (Gaby Hoffmann) unerwartet um ihren Sohn kümmern, den neunjährigen Jesse (Woody Norman). Es ist das erste Mal, dass Johnny allein für ein Kind verantwortlich ist – und das erste Mal, dass Jesse längere Zeit von seiner Mutter getrennt ist. Gemeinsam begeben sie sich auf einem Roadtrip quer durch die USA, auf dem Johnny sein Radioprojekt fertigstellt. Er interviewt Kinder zu ihren Träumen, Ängsten und Hoffnungen. Diese Reise verändert beide und es entsteht eine tiefe, emotionale Verbindung zwischen ihnen.
Regie bei COME ON COME ON führte Erfolgsregisseur Mike Mills (JAHRHUNDERTFRAUEN), der auch das Drehbuch schrieb, inspiriert durch viele Gespräche mit seinem eigenen Sohn.
COME ON, COME ON startet am 24. März 2022 im Verleih von DCM bundesweit in den Kinos.