Fast & Furios 9 – spektakuläre Action mit müdem Cast

Nicht nur, weil die beiden Vorgänger weltweit die 1-Milliarde-Dollar-Umsatz-Marke an den Kinokassen knackten, war der Weg zu Fast & Furios 9 schon lange vorgezeichnet. Und nun, genauer gesagt am 15. Juli 2021, ist es soweit: Angeführt von Vin Diesel als Dominic Toretto rast der namhafte Cast um die Oscar-Preisträgerinnen Helen Mirren und Charlize Theron sowie Michelle Rodriguez, Lucas Black, Tyrese Gibson, Ludacris und Jordana Brewster wieder über die Leinwände. Dieser wurde nun um Wrestling-Star John Cena erweitert, der als Bösewicht und bis dato komplett verschollenen und nie erwähnten Toretto-Bruder Jacob spielt.

Und auf eben diesen trifft Dom Toretto, der sich nach seinem achten Franchise-Abenteuer mit Frau und Sohn auf eine Farm zurückgezogen hatte, unverhofft. Und zwar als er sich nach anfänglichem Zögern mit seinem Team auf einer Rettungsmission von Mister Nobody (Kurt Russell) befindet. Dieser ist mit seiner Militärmaschine mitten im Dschungel abgestürzt und hatte dabei einen Teil einer Superwaffe im Gepäck, mit der sich die gesamte Welt von einer Sekunde auf die andere unterjochen ließe. Im Rahmen der Rettungsaktion trifft Doms Team auf Jacob und Milliardärs-Sohn Otto (Thue Ersted Rasmussen). Das Duo will mit der Superwaffe die Weltherrschaft an sich reißen. Und Superverbrecherin Cypher (Theron) hat im Hintergrund auch noch ihre Finger im Spiel…

Justin Lin, der zum neunten Teil der Action-Saga auf den Regiestuhl zurückgekehrt ist, brachte zuvor bereits „Fast & The Furious: Tokyo Drift“, „Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile“, „Fast & Furious 5“ und „Fast & Furious 6“ auf die Leinwand. Und der Filmemacher bringt mit seinem Cast auch beim neunten Aufguss der Renn-Action-Saga genau die Zutaten auf die Leinwand, die man bereits gewohnt ist: Recht stereotype, dabei jedoch bekannt sympathische Figuren, einiges an Pathos, eine hanebüchene Story sowie überbordende, unrealistische Action, die sich weniger denn je für die physikalischen Gesetze interessiert.

Klar, bei diesem teils hanebüchenen Mix wollte man bereits in den vergangenen Teilen immer mal wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Doch: Damals tat man dies noch mit einem teils ungläubigen Lächeln im Gesicht. Denn die Filme nahmen sich nicht ernst, sie wollten einfach nur spektakuläre Bilder liefern und unterhalten. Und dies gelang dann weitgehend auch. 

Natürlich gilt diese recht simple wie nachvollziehbare Intention auch für den neunten Teil. Kein Wunder, schließlich ist sie das Herzstück eines Erfolgsrezepts, welches seit Jahren einer breiten Fanbase regelmäßig Freude macht. Allerdings gibt es diesmal schlicht zu viele Faktoren, die dem einfachen Hinnehmen eines „faul“ geschriebenen Drehbuchs, zahlreicher Logik- und Storylöcher, absurder Action-Momente sowie fehlender Figurentiefe im Wege stehen. Und hier geht es vor allem um den Cast. Hatte in der Vergangenheit noch jede der Figuren aus der immer größer werdenden Toretto-Familie wiederholt coole Momente, wirken mittlerweile alle Stars ein wenig müde vom immer wieder allzu ähnlichen Story-Aufguss.

Vin Diesel und John Cena

Ebenso blass bleibt Cast-Neuling John Cena, der auch wie Von Diesel kaum mehr als ein paar platte Aussagen raushaut, ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen. Und warum Helen Mirren und ein Rückkehrer, der aus Spoiler-Gründen an dieser Stelle nicht genannt werden soll, noch zusätzlich in den ohnehin völlig überladenen Streifen eingebaut wurden, ist mehr als fragwürdig. Auch Charlize Theron, die zuletzt noch eine ansprechende Schurkin gab, ist diesmal schlichtweg verschenkt und unterfordert. Dazu bleibt die schon so oft gepriesene und ausgesprochene „Familie über alles“-Maxime in diesem neunten Teil mehr Behauptung denn je. „Show, don`t tell“ – dieser filmische Leitspruch bringt eines von vielen Mankos in „Fast & Furious 9“ treffend aus dem Punkt. Es wird zu viel Emotionen erzählt, gezeigt werden sie wenig bis nie. 

Doch bei allen Schwächen: Positiv hervorzuheben sind immerhin einige Rückblick-Sequenzen sowie eine abermals gelungene Erinnerung an den 2013 verstorbenen Co-Star Paul Walker. 

Fazit: Wer die vergangenen Teile der „Fast & Furious“-Saga mochte, kann bei Teil 9 sicher einen Blick riskieren. Allerdings sollte man die Erwartungen herunterschrauben. Denn „Fast & Furious 9“ ist einer der schwächeren, wenn nicht gar der schwächste Teil der gesamten Action-Saga.

Wertung: 2,5 von 5 Punkte

Fast & Furious 9 – ab 15.7. in den Kinos

(c) 2021 Universal Studios. All Rights Reserved.

Standardbild
Niklas Frielingsdorf
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