Fanny Hensel, geb. Mendelssohn, die Schwester des Komponisten Felix Mendelssohn, war ein musikalisches Wunderkind, eine hervorragende Pianistin und Dirigentin. Heute wird sie als bedeutendste Komponistin des 19. Jahrhunderts bezeichnet. Sie besaß ein untrügliches und starkes Gespür für Melodien und Stimmungen. Gut 500 Stücke schrieb sie und 100 komponierte sie allein für Klavier, an dem Fanny Mendelssohn brav saß, während ihr Bruder Felix Mendelssohn durch Europa reiste und Königen vorspielte. Die Geschwister liebten sich dennoch sehr, Fannys Musik wurde jedoch zumeist unterschätzt. Dies galt auch für andere Musikerinnen dieser Zeit. Viele ihrer Kompositionen konnten nur unter Felix Namen veröffentlicht werden. Als sie am 14. Mai 1847 mit nur 41 Jahren einen tödlichen Schlaganfall erleidet, ist ihr Bruder stark betroffen. So sehr, dass er zunächst in einer Schreibblockade gefangen ist.
Später schreibt Felix ein Requiem für seine Schwester – ein Streichquartett in f-Moll — das düster und zerrissen klingt. Im Oktober desselben Jahres verstirbt Felix Mendelssohn ebenfalls an den Folgen eines Schlaganfalls.
Foto: Fanny Mendelssohn Bartholdy im Jahr ihrer Eheschließung (1829), idealisierende Porträt-Zeichnung ihres Verlobten Wilhelm Hensel Public Domain