Gabriel Landow vermisst seinen Kollegen. Seit der das Land verlassen hat, ist es in dem ohnehin oft verwaisten Ermittlerbüro im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhundert noch einsamer geworden. Im Moment hat Landow nur noch einen Fall zu observieren. Und der fällt ihm eines Nachts, während er den Mann beobachten will, direkt vor die Füße. Mitten aufs Sperrgebiet am Tempelhofer Feld.
Der Tote ist ein kleiner Ministerialbeamter, der ein Buch umklammert hält. Landow macht sich irritiert auf den Weg zurück in sein Büro. Dort findet er sein Zimmer ausgebrannt. Ein Brandanschlag auf seine Person, nur dass an seiner Stelle ein anderer daran glauben musste.
Aber wer sollte an seinem Tod interessiert sein? Ist der Auftrag, den er gerade erhalten hat und ihn in Regierungskreise geführt hat, Grund dafür? Ohnehin hat er den gar nicht gerne angenommen. Doch hatte er eine Wahl? Nun braucht Landow eine Hilfskraft, die ihm zuarbeiten kann. Seine Entscheidung fällt auf den Taschendieb Orsini, dessen Schnelligkeit und Fingerfertigkeit er bereits am eigenen Leib spüren durfte. Landow selbst will lieber untertauchen, aus dem Untergrund heraus arbeiten. Es geht schließlich auch um sein Überleben in Berlin, das gebannt auf das Sterben des todkranken Kaisers wartet…
Wer historische Krimis mag und auch vor deftigen und detaillierten Beschreibungen des historischen Berlin und seiner Bewohner nicht zurückschreckt, kann mit „Eisenblut“ einen tiefen Einblick in die Zeit des Deutschen Kaiserreichs erhalten. Und in die Arbeit eines stets betrunkenen, schlauen Ermittlers, einem Antiheld mit Ecken und Kanten und einer unglücklichen Vergangenheit.
EISENBLUT von Axel Simon
ISBN:9783463000121
416 Seiten
Verlag:ROWOHLT Kindler