Im Münchener Haus der Kunst gibt es fantastische Nebelskulpturen zu sehen. Die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf zeigt unter dem Thema „Dialoge im Wandel“ Fotografien der Walther Collection. Im Oberlichtsaal des jüngst eröffneten Anbaus von Herzog & de Meuron des MKM Museum Küppersmühle, Duisburg kann Sigmar Polkes Gemäldezyklus „Original + Fälschung besichtigt werden. Damit wünschen wir schöne Osterfeiertage und einen inspirierenden Kunst-Osterspaziergang.
Kunst aus Wasser – Nebelskulpturen im Haus der Kunst
Luft und Wasser sind Elemente des Lebens. Daraus besteht die Kunst von Fujiko Nakaya. Nebelskulpturen, die die traditionellen Vorstellungen von Skulptur herausfordern. Die japanische Künstlerin beschäftigte sich bereits früh mit ökologischen Fragen und arbeitete mit Wasser und Luft. Angesichts der Klimakrise gewinnen ihre Werke eine besondere Bedeutung. Die Faszination der Künstlerin für diesen volatilen Werkstoff erklärt Fujiko Nakaya so: „Nebel lässt sichtbare Dinge unsichtbar werden, während unsichtbare – wie der Wind – sichtbar werden.“
Erstmals ist jetzt eine umfassende Werkschau der japanischen Künstlerin im Haus der Kunst zu sehen – von den frühen ersten Arbeiten bis hin zu zwei eigens für München geschaffenen ortsspezifischen Installationen. Diese erlebnisorientierte Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über eine der bedeutendsten Künstler*innen Japans.
Kunst aus Wasser – Nebelskulpturen
Vom 8. April bis 31. Juli im Haus der Kunst München
„Dialoge im Wandel. Fotografien aus The Walther Collection“
Wie spiegeln sich historische und kulturelle Transformationsprozesse im Medium der Fotografie? Dieser Frage geht die aktuelle Ausstellung „Dialoge im Wandel. Fotografien aus The Walther Collection“ nach, die in der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf zu sehen ist. Mit mehr als 500 fotografischen Werken aus Afrika, seiner Diaspora und Europa macht sie die Entwicklung der Fotografie als eine Geschichte transnationaler Parallelen und Widersprüche deutlich.
Die zusammengenstellten Fotografien und Medienkunstwerke decken das ambivalente – und sich wandelnde – Verhältnis zwischen Bild und Selbstbild, Porträt und sozialer Identität, Darstellung und Inszenierung auf. Und sie fordern dazu auf, gängige westliche Vorstellungen und weiße Konstruktionen vom Kontinent Afrika kritisch zu hinterfragen. Sie kritisieren das Konzept des ‚Anderen‘, das Konstrukt des Rassismus, den Status quo jahrhundertealter Fremdzuschreibungen und engagieren sich für mehr Empathie, Sichtbarkeit, Respekt und Aufmerksamkeit in den komplexen Prozessen des sozialen Zusammenlebens.
Kunstsammlung NRW
Dialoge im Wandel
Fotografien aus The Walther Collection
9.4. — 25.9.2022
Sigmar Polke – Original + Fälschung
Der Gemäldezyklus „Original + Fälschung“ (1973) aus der Sammlung Ströher gehört zu Sigmar Polkes Schlüsselwerken. Die 38-teilige Serie ist in ihrer Vielschichtigkeit und Doppeldeutigkeit ein ebenso kluger wie ironisch-bissiger Beitrag zu einer Geschichte des Sehens und Verstehens. Auslöser für die Auseinandersetzung des Künstlers mit diesen Themen war der Diebstahl eines Rembrandt-Gemäldes Anfang der 1970er und eine Interpol-Liste gestohlener Meisterwerke. Damals entstanden unter Mitarbeit von Achim Duchow 24 Hauptbilder, darunter ältere Werke von Polke und neun nach gestohlenen alten und neuen Meistern nachempfundene Gemälde. Ihnen fügten die Künstler 14 kleinere, collagenartige Kommentarbilder hinzu, die mit zusätzlichem Text- und Bildmaterial, Skizzen und Zeitungsausschnitten vielfältige Assoziationsräume eröffnen.
Polke behandelt in seinem Gemäldezyklus nicht nur das Thema Kunstdiebstahl, sondern darüber hinaus Fragen nach der Urheberschaft, der Rolle der Medien und der Betrachtenden – Themen, die für uns auch heute wichtig sind: Was ist Original, was Fälschung? Was ist wahrhaftig, was gelogen? All diese Fragen, die uns im Kunstbetrieb, vor allem aber tagtäglich im Umgang mit den Medien immer wieder beschäftigen, hat Polke bereits vor 50 Jahren aufgegriffen.
Im MKM Museum Küppersmühle ist „Original + Fälschung“ erstmals seit 20 Jahren wieder vollständig zu sehen, im Oberlichtsaal des jüngst eröffneten Anbaus von Herzog & de Meuron.