Der Musikproduzenten Nicolas Lejeune steht unter Druck. Er hat jede Menge Ärger mit seiner Frau. Weil er fremdgegangen ist, hat sie ihn aus der gemeinsamen Wohnung herausgeworfen. Und wie soll er in der Komödie „EIN LIED IN GOTTES OHR“ bei all den schlechten Bewerbervideos innerhalb von sechs Monaten eine neue Band an die Spitze der Charts bringen? Doch er muss, so seine neue Chefin, oder er ist raus.
Manchmal muss man einfach mal den Kopf freikriegen. Deshalb geht Nicolas auf eine schnell ins Orgiastische abdriftende Kostümparty. Und dort kommt ihm eine zündende Idee, die er sogleich an seine Assistentin Sabrina weitergibt. Sie müssen nur drei fromme Männer – einen Rabbi, Pfarrer und Imam finden, die gerne singen und fertig ist die Band. Musik und Gesang hat seit je her die Menschen miteinander verbunden. Auch wenn sie noch so unterschiedlich waren. Die derzeit aufgewühlte Stimmung im Land, so glaubt Nicolas, gibt das richtige Klima dafür her.
Doch der Weg dahin ist schwieriger als Nicolas und Sabrina gedacht haben. Sie hören sich ruppig rappende Rabbis an, finden merkwürdig predigende Pfarrer und sehr irritierte Imame. Bis Sabrina an den ehemaligen, mittlerweile schwer depressiven Rabbi Samuel gerät, der sogar schon auf eine musikalische Karriere zurückblicken kann.
Und ein Pfarrer erweist sich als talentierter Sänger. Nur die Gewinnung eines Imman stellt sich als heikel heraus. Denn der zwar sehr musikalische Einzelgänger mit arabischen Wurzeln Moncef ist alles andere als religiös.
Doch schließlich gelingt es, die drei so unterschiedlichen Bandkollegen vertraglich zu verpflichten. Es gibt auch schon einen Bandnamen „Koexistenz“.
Die Unterschiede zwischen den drei Männern sind jedoch groß und nicht nur religiöser Natur. Deswegen gibt es andauernd Streit. Bis Nicolas entnervt das Projekt hinschmeißt. Die Männer nehmen die Sache selbst in die Hand und EIN LIED IN GOTTES OHR „Coexiste“ ist geboren und geht auf Tour …
Die witzige, rasante Komödie „Ein Lied in Gottes Ohr“, in der Autor und Regisseur Fabrice Eboué auch die Rolle des Musikproduzenten Nicolas übernommen hat, liefert mühelos eine Pointe nach der anderen, bietet aber dennoch Tiefgang. Sie nimmt die Musikbranche auf den Arm und lässt sie nur deshalb wieder herunter, um die Arme frei für die oft vordergründigen Integrationsbemühungen der französischen Gesellschaft zu haben. Ein großer Kinospaß!
Titelfoto:© 2017 EuropaCorp – Chez Félix – France 2 Cinéma. Photos: John Waxxx