Ein Brief aus England

Sigrid hat sich ein stabiles Leben aufgebaut, sie ist Geschäftsinhaberin eines renommierten Kosmetikherstellers und lebt mit ihrer Tochter in einem angesagten Münchner Wohnviertel. Nach außen ist alles perfekt, eine Fassade, an der sie ihr Leben lang gearbeitet hat und die auch ihre Persönlichkeit umgibt. Emotionen und Offenheit gehören nicht zu ihren hervorstechenden Merkmalen, die musste sie sich von Kindesbeinen an zugunsten von Abwehrhaltung und Verdrängung abgewöhnen. Vielemehr wirkt sie mit ihren eiskalten Augen sehr unnahbar auf ihre Mitmenschen. Selbst zu ihrer Tochter hat sie ein kühles Verhältnis.

Als ein Brief aus England sie erreicht, wackelt zum erstenmal diese Fassade und Sigrid muss sich eingestehen, dass sie  ihre Vergangenheit nicht länger verdrängen kann und ihrer Tochter jetzt endlich die Wahrheit sagen muß.  Ihre psychischen Verletzungen, die sich auch auf das Verhältnis zu ihrer Tocter ausgewirkt haben, können nicht weiter ignoriert werden.

Der Verlust eines stabilen Familienlebens in früher Kindheit, Verleugnungen und Verdrängung unheilvoller Machenschaften des  Naziterrors bestimmen diesen Roman. Er schildert auf eindrucksvolle Weise, wie sich diese Faktoren auf das Leben eines Menschen langfristig auswirken und wie wichtig ist es, die Wahrheit zu erfahren.

Ein bewegender, sehr empfehlenswerter Roman!

 

Ein Brief aus England

Roman

Autorin: Brigitte Beil

btb Taschenbuch

ISBN: 978-3-442-74572-2

9. April 2013

 

Über die Autorin

Brigitte Beil, aufgewachsen in Münster, studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Publizistik und arbeitet als freie Journalistin und Buchautorin. Schwerpunkte ihrer zahlreichen Sachbücher sind soziale und psychologische Themen. Brigitte Beil hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann in München. Zuletzt erschien bei btb ihr Roman »Eiswinter«.

 

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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