Eigenbedarf – Kriminalroman von Michael Opoczynski

Ob Neukölln oder Wilmersdorf – in Berlin geht der Mietterror um. Das muss auch das seit vierzig Jahren in ihrer Wohnung lebende Ehepaar Szymanski erfahren. Dabei haben sie ihre Miete immer pünktlich bezahlt, ihre Wohnung gepflegt und sich als Mieter nichts zuschulden kommen lassen. Doch das hat keine Bedeutung mehr, denn das Mietshaus in dem sich ihre Wohnung befindet, wurde an einen Investor verkauft. Nun soll das Ehepaar wie alle anderen Mieter vertrieben werden.

Denn es lohnt sich aus diesen Wohnungen nach gründlicher Sanierung Luxuswohnungen zu machen und sie teuer zu verkaufen. Was mit den jetzigen Mietern geschieht, dass interessiert niemanden. Oder doch? Die perfiden Mittel der Investoren sind einer Gruppe von Menschen längst nicht egal. Sie nennen sich Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen und sie interessieren sich für das Schicksal der Szymanskis. Denn die sind kein Einzelfall auf dem Immobilienmarkt in Berlin: Mieter werden terrorisiert und aus ihren Wohnungen vertrieben, um Luxussanierungen Platz zu machen.

Die Polizei hat oftmals kaum Möglichkeiten, hier einzugreifen. Doch nun tut sich auch da etwas. Von höchster Stelle wird eine Sonderkommission einberufen, die im Fall solcher unseriösen und kriminellen Immobilien-Spekulationen ermitteln soll. Kommissar Dreier leitet sie mit einem Kollegen an seiner Seite, der jedoch alles andere als motiviert ist. Bald hat Dreier sich einen Überblick verschafft und einen ehemaligen Kollegen um Mithilfe gebeten. Dass sich schließlich seine Methoden an der Grenze zur Illegalität bewegen, stört bislang noch niemanden und dann kommt er mit der Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen ins Gespräch.

Doch sind die Recherchen, Methoden und Aktionen ausreichend, um wirklich etwas auf diesem Gebiet zu bewegen? Schließlich geht es um sehr viel Geld und noch mehr Einfluss. Ein ungleicher Kampf auf einem Feld beginnt, der für Menschen in Deutschland nahezu überall an Bedeutung zugenommen hat.


Im Wirtschaftskrimi „Eigenbedarf“ greift Michael Opoczynski ein Thema auf, das hochaktuell ist. In Berlin etwa sollen die Bürger*innen über einen Vorschlag abstimmen, der die deutsche Hauptstadt weltweit in die Schlagzeilen bringen könnte und die Frage mitentscheidet, ob Immobilienunternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen in Berlin enteignet werden sollen. Eigenbedarf ist ein spannender und gut erzählter Krimi mit Bezug zur Realität. Es lohnt sich also sehr, ihn zu lesen!


Eigenbedarf

Michael Opoczynski

ISBN-13 9783710900662

Verlag: BENEVENTO

Michael Opoczynski

Michael Opoczynski war mehr als zwanzig Jahre lang Leiter und Moderator der ZDF-Sendung »WISO«. Er ist Autor von mehreren Sachbüchern und Ratgebern, unter anderem »Die Blutsauger der Nation. Wie ein entfesselter Kapitalismus uns ruiniert«. Bei Benevento erschien 2018 »Schmerzensgeld«, der erste Fall für die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen.

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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