Eifersucht und die dunkle Seite der Empathie

Eifersucht ist ein quälendes, höchst zwiespältiges Gefühl: Sie kann Freundschaften, Partnerschaften und Familienbande schützen – oder zerstören. Sie kann zu mehr Wertschätzung, Leistungsbereitschaft und Selbstreflexion führen – oder Selbstzweifel, Wut und Angst auslösen. Die Wissenschaftsdokumentation „Eifersucht – Urgefühl oder Beziehungskiller?“ befasst sich am Donnerstag, 11. Mai 2023, 20.15 Uhr, ausführlich mit dieser Emotion. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung „scobel – Die dunkle Seite der Empathie“. Erstausstrahlungen. Beide Sendungen sind ab Sendetag fünf Jahre in der 3sat-Mediathek verfügbar.

Es fühlt sich an wie eine Charakterschwäche

Eifersucht ist eine Emotion, die jeder Mensch schon mit sechs Monaten empfinden kann. Ihre Ausprägung jedoch ist sehr individuell und reicht bis zur wahnhaften, mitunter tödlichen Eifersucht. Tatsächlich ist Eifersucht ein noch wenig erforschtes Gebiet der Psychologie. Und das, obwohl sie in so vielen Bereichen des Lebens eine Rolle spielt: „Eifersucht findet überall dort statt, wo es um Beziehungen geht „, so Susanne Döll-Hentschker, Professorin für Psychotherapie an der Hochschule Frankfurt. Übersteigerte Eifersucht kann sich kontraproduktiv auf jede Art von sozialem Miteinander auswirken. „Fremdgefährdung, aber auch Selbstgefährdung, das ist bei der Eifersucht immer ein Thema“, beobachtet der Psychiater Harald Oberbauer. Er leitet eine Eifersuchtssprechstunde in den Tirol Kliniken in Innsbruck.

Ein Drittel der 18- bis 29-Jährigen ist eifersüchtig

Wie präsent die Emotion im Alltag ist, zeigt auch eine Online-Befragung von Civey, die mit über 5000 Personen exklusiv für 3sat durchgeführt wurde. Hier geben rund 20 Prozent der Menschen an, grundsätzlich eifersüchtig zu sein. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 33 Prozent. Niemand möchte gerne eifersüchtig sein. Es fühlt sich an wie eine Charakterschwäche. Dabei spornt ein gesundes Maß an Eifersucht an, wie Studien zeigen. So kann Eifersucht auch Freundschaften beleben, denn als Alarmzeichen fördert sie freundschaftserhaltende Maßnahmen.

Besonders empathische Menschen leiden stärker an Depressionen und Gefühlen wie Hoffnungslosigkeit

Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung „scobel – Die dunkle Seite der Empathie“. Empathie gilt als erstrebenswerte Eigenschaft für den Beruf und das Private. Menschen ohne Empathie neigen dagegen eher dazu, egoistisch zu sein und ihr eigenes Wohl ins Zentrum zu stellen. Doch zu viel Empathie kann auch schaden: So kam eine Studie zu dem Schluss, dass besonders einfühlsame Menschen stärker an Depressionen und Gefühlen wie Hoffnungslosigkeit leiden. Empathie kann auch dann zum Problem werden, wenn sie missbraucht wird, um andere zu manipulieren. Welche Arten von Empathie es gibt, welche Schattenseiten hat sie und wie kann man diesen begegnen? Und: Wie viel Empathie braucht eine Gesellschaft? Darüber spricht Gert Scobel mit der Neurowissenschaftlerin und Psychologin Tania Singer und dem Soziologen und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa.

„WissenHoch2“ – ein Thema, zwei Formate: 11. Mai 2023 um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.

Bildrechte: ZDF und Colourbox.de
Fotograf: Colourbox.de

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
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