Am 22. April erinnert der Earth Day daran, dass wir nur einen Planeten haben. Wir müssen mutig handeln und brauchen allumfassende Innovationen, um ihn zu schützen und für uns bewohnbar zu erhalten. Dass das möglich ist, zeigt eine Dokumentation auf Arte, die am Samstag, 22. April 2023 um 18.35 Uhr ausgestrahlt wird.
Sie zeigt Beispiele, wie mit originellen Ideen Städte umweltfreundlicher und lebenswerter gestalten werden können. Denn unsere Städte verbrauchen 75 Prozent der weltweit erzeugten Energie und tragen damit maßgeblich zur Klimakrise bei.
So führen in Polen engagierte Menschen ohne Unterstützung der Regierung eine lokale Energiewende herbei. In Indonesien bauen andere erdbebensichere Häuser aus Plastikabfall. In Deutschland werden ganze Wohnblöcke zu energiesparenden Gebäuden und Städte verwandeln sich in Insektenparadiese. Auch in Kolumbien wird gezeigt, wie aus der einst gefährlichsten Stadt der Welt, eine lebenswerte grüne Stadt entsteht.
Die meisten Menschen leben weltweit in Städten
Mittlerweile lebt bereits über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, Tendenz steigend. Je größer die Orte werden, desto mehr Energie verbrauchen sie, sie werden zubetoniert, soziale Konflikte verschärfen sich und sie werden anfälliger für Naturkatastrophen. Doch es gibt originelle Ideen, mit denen wir Städte grüner und lebenswerter gestalten können.
Der bayerische Kurort Bad Tölz verwandelt viele Flächen in summende Insektenparadiese. So leistet die kleine Stadt einen Beitrag gegen das Insektensterben. Mit der Methode des seriellen Sanierens lassen sich ältere Wohngebäude schnell und günstig modernisieren. Aus nachhaltigen Baumaterialien werden Fassadenteile mit Dämmung und Fenstern hergestellt, die dann wie eine zweite Haut auf alte Gebäude aufgeschraubt werden. Auf diese Weise könnte man allein in Deutschland über sechseinhalb Millionen Wohnungen pro Jahr sanieren.
In Kolumbien verbessern Stadtplaner mit grünen Korridoren die Luftqualität und gleichzeitig das soziale Klima der ehemaligen Drogen-Hochburg Medellín. Auch die Seilbahn trägt dazu bei, sie verbindet die Armenviertel mit dem Stadtzentrum und ist dazu viel umweltfreundlicher als die früher üblichen Dieselbusse.
Solche Busse fahren in der polnischen Kleinstadt Konin schon lange nicht mehr, denn während die Regierung Polens möglichst lange an fossilen Brennstoffen festhalten will, geht Konin selbstständig die Energiewende an. Sie rüstet ihre Kohlekraftwerke auf Biomasse um und hat inzwischen die größte Photovoltaikanlage Polens gebaut.
Und auf der indonesischen Insel Lombok, die vor wenigen Jahren von schlimmen Erdbeben heimgesucht wurden, werden neue Schulen nach dem Legoprinzip aus Plastikmüll gebaut und geben den Menschen mehr Sicherheit. Gleichzeitig wird Plastikmüll recycelt.
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Titelbild: © Längengrad Filmproduktion
Beim seriellen Sanieren werden vorproduzierte Fassadenelemente wie eine zweite Haut am Gebäude verschraubt.