Drei Ausstellungen entführen in andere Welten und sind im Museum Frieder Burda, der Schirn in Frankfurt und dem Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen.
NICOLAS PARTY – WHEN TOMORROW COMES
„Ich habe mich in die Tatsache verliebt, dass Pastell super zerbrechlich ist. Ein Kunstwerk hat eine poetische Note, die so leicht zu nichts anderem als ‚Staub in der Luft‘ werden kann.“ – Nicolas Party.
Zauberhafte Vergänglichkeit präsentiert Nicolas Party (*1980) mit seinen farbenprächtigen Wandmalereien in Pastellkreide. Ein malerisches Universum im Museum Frieder Burda und eine der ersten Museumspräsentation von Nicolas Party in Deutschland überhaupt. WHEN TOMORROW COMES lässt in die einzigartige Praxis des Künstlers und seine visuellen Meditationen über die Beziehung zwischen Natur und Mensch sowie über den Lauf der Zeit in der Welt eintauchen.
Ein Rausch der Farben in eindrucksvollen leuchtenden Pastellen, Öl-auf-Kupfer-Gemälden, großflächigen Wandmalereien und kleinformatigen Kabinettbildern.
Sie besitzen eine selten gewordene magische Anziehungskraft. Die 9 Wandmalereien in Pastell entstanden innerhalb von 3,5 Wochen mit viel Geduld, Hingabe und im Einklang mit der lichtdurchfluteten Architektur des Richard-Meier-Baus – sie werden nur für die Dauer der Ausstellung zu sehen sein!
04.11.2023 – 18.02.2024 im Museum Frieder Burda
JOHN AKOMFRAH – A SPACE OF EMPATHY
John Akomfrah (*1957) erschafft nachdenkliche Videoarbeiten von eindringlicher audiovisueller Intensität. Auf großformatigen Screens erzählt er von Umbrüchen der Vergangenheit und Krisen der Gegenwart. Dem in Deutschland bisher eher wenig bekannten, eindrucksvollen Werk des Künstlers widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt vom 9. November 2023 bis zum 28. Januar 2024 erstmals eine umfassende Ausstellung.
Eine Auswahl von drei bedeutenden, raumumspannenden Multi-Screen-Installationen aus den vergangenen Jahren, bei denen der Künstler simultane Erzählstrukturen und spezifisch eingesetzten Sound mit eigenen filmischen Aufnahmen aus Archivmaterial zu vielschichtigen, mitunter assoziativen Collagen verwebt.
Seine Installationen setzen sich kritisch mit kolonialen Vergangenheiten, globaler Migration oder der Klimakrise auseinander. In seiner Arbeitsweise beschäftigt sich der Künstler mit der Eindimensionalität geschichtlicher Darstellungen, indem er in seinen Erzählungen ein Gefüge aus mehreren Perspektiven entstehen lässt. Akomfrahs Werk bricht mit der Vorstellung von Linearität, mit der Illusion der einen Wahrheit.
Vom 9. NOVEMBER 2023 – 28. JANUAR 2024 in der Schirn in Frankfurt
Lee Ufan
Der Hamburger Bahnhof präsentiert die erste Retrospektive des Künstlers und Philosophen Lee Ufan in Deutschland. Lee zählt zu den wichtigsten Vertreterinnen der Mono-ha-Schule in Japan und der Dansaekhwa-Bewegung in Korea, die sich parallel zu anderen minimalistischen Kunstströmungen weltweit entwickelte. Die Ausstellung zeigt ca. 60 Werke aus sechs Jahrzehnten seines Schaffens. Lees jahrzehntelange Auseinandersetzung mit Malerei thematisiert ein außergewöhnliches Highlight: Rembrandts berühmtes „Selbst-bildnis mit Samtbarett“ (1634) aus der Berliner Gemäldegalerie wird erstmals im Hamburger Bahnhof gezeigt und tritt in Dialog mit Lees raumgreifender Installation „Relatum – The Narrow Sky Road“ (2020/2023).
So führt Lees Kunst die Besucherinnen in die prägenden Kunstströmungen Japans und Koreas der 1970er-Jahre ein und ermöglicht einen neuen Blick auf eine Ikone der westeuropäischen Kunst.
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart | Lee Ufan | 27.10.2023 – 28.4.2024