Kluge und pointierte Alltagsskizzen auf Berlinerisch und eine treffende Großstadtlyrik der 1920 und 30er Jahre verfasste die Dichterin Mascha Kaléko, die wie viele andere Künstler*innen dieser Zeit vor den Nazis ins Exil flüchtete. Dota belebt ihr Werk auf ihrem neuen Album „In der fernsten der Fernen“ – Kaléko 2 neu. Unterstützt wird sie hierbei von Dirk von Lowtzow, Gisbert zu Knyphausen, Sarah Lesch und Funny van Dannen – allesamt prägende Figuren der deutschen Musiklandschaft. Und wie beim ersten Album kommt sogleich beim Hören der Lieder der Gedanke auf, wie zeitlos die Texte sind, die ihre lyrische Strahlkraft nicht verloren haben.
KALÈKO“2 ist ein sehr schönes Konzeptalbum geworden und lässt nochmals tiefer in das wunderbare Werk der Mascha Kaléko eintauchen. Die Kompositionen und Arrangements passen wieder haargenau zur Lyrik und unterstreichen sie mit geschmacksicheren Federstrichen. Streicher und Bläser-Arrangements geben jedem Lied eine faszinierende Aktualität und farbige Lebendigkeit.
Die Auswahl der Gastsänger*innen ist perfekt gelungen, ihr Zusammenspiel harmonisch. Oft setzt Dota mit ihrer Stimme nur eine Grundfarbe oder beginnt einen Song wie man einen Bühnenvorhang für jemand anderen zu Seite zieht. Die Lieder, die Dota Kehr alleine singt, stehen für sich und wirken wie Erzählungen. Unbedingt hören!
DOTA – „In der fernsten der Fernen“ – Kaléko 2
VÖ: 30.06.2023, Tour ab September 2023