DIVERSITY UNITED: Das künstlerische Gesicht Europas

Der Flughafen Tempelhof mit seiner wechselvollen Geschichte ist zu einem großen Ausstellungsort für europäische Kunst geworden. Auf Hangar 2 + 3 kann ab dem 9. Juni die Kunstausstellung „Diversity United“ besichtigt werden, die rund 90 Künstler*innen aus 34 Ländern Europas umfasst. Die Werke offenbaren die enorme Vielfalt der zeitgenössischen Kunstszene Europas, von Portugal bis Russland, von Norwegen bis in die Türkei.

90 Künstler*innen, 34 Länder, 1 Kontinent im Dialog

In einer Zeit der globalen Krise und zunehmender politischer Sprachlosigkeit fordert die Kunst den gesellschaftlichen Dialog. Während die Welt mit dem Kampf gegen die Pandemie vollauf beschäftigt war (und ist), sind zentrale Themen der Ausstellung – Freiheit und Globalisierung, Wert und Gefährdung von Demokratie, Solidarität und Spaltung – dringlicher denn je. Welche Antworten haben Künstler*innen unterschiedlicher Generationen, Geschlechter und Herkunft auf drängende Fragen der Gegenwart, auf die Vergangenheit Europas und seine Zukunft?

Das künstlerische Europa in einer globalisierten Welt

Ihre Werke kommentieren Themen wie Macht und Gleichheit, Migration und Territorium, politische und persönliche Identität – und immer wieder Fragen nach der Verantwortung von Europa und für Europa in einer globalisierten Welt. „Als Künstler”, so bringt es Christian Boltanski auf den Punkt, „gehörst du allen Menschen, allen Ländern. Meine Heimat ist die Kunst und alle anderen Künstler:innen sind Teil meiner Familie.“ Zu sehen sind Arbeiten von Petrit Halilaj, Mona Hatoum, Alicja Kwade, Olafur Eliasson, Anselm Kiefer, Wolfgang Tillmans, Slavs and Tatars und vielen mehr.

10 international tätige Kurator*innen aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Österreich und Russland haben Diversity United erarbeitet und stellen die Frage nach dem heutigen Europa, einem Kontinent mit historisch gewachsenen Bindungen und kulturellen Traditionen im Umbruch. Die Ausstellung entwickelt sich in neun Kapiteln, die inhaltliche Akzente setzen und gleichzeitig eine offene Struktur bewahren: Demokratie & Vision, Krise & Widerstand, Erinnerung & Konflikt, Dialog & Monolog, Macht & Gleichheit, Aktion & Abstraktion, Landschaften & Gedankenwelten, Grenzen & Begrenzungen, Erkenntnisse & Perspektiven.

Realisiert wird Diversity United von der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur. Walter Smerling, Vorsitzender der Stiftung und Sprecher des Kuratoriums, betont: „Im Flughafen Tempelhof blicken wir in das künstlerische Gesicht Europas. Jede Künstlerin, jeder Künstler hat eine eigene Sprache, die gemeinsam einen kraftvollen Chor ergeben. Es war uns wichtig, dass Vielfalt und Einheit gleichermaßen spürbar werden und die Ausstellung als Zusammenklang vieler Stimmen funktioniert. Aus Sicht des Kuratoriums und der beteiligten Künstler*innen ist das gelungen – jetzt freuen wir uns auf den Dialog mit den Besucherinnen und Besuchern.“

Diversity United vom 9. JUNI – 19. SEPTEMBER 2021 Flughafen Tempelhof Berlin

Tickets unter diversity-united.com oder visitberlin.de

Ein Katalog und eine App stehen zur Verfügung: App Diversity United zum freien Download in den Apple und Google Stores
Katalog: 19 € (Ausstellungsausgabe) ǀ 522 S. | 283 Abb. Wienand Verlag, Köln 2021

Begleitprogramm / Führungen

13.06., 14:00 Uhr: Jan Svenungsson im Gespräch mit Kay Heymer (live in der Ausstellung)
20.06., 14:00 Uhr: Rineke Dijkstra im Gespräch mit Simon Baker (online)
27.06., 14:00 Uhr: Mariele Neudecker im Gespräch mit Pontus Kyander (online)
04.07., 14:00 Uhr: Aleksandra Domanović im Gespräch mit Office Impart (live in der Ausstellung)
08.07., 15:00 Uhr: Tacita Dean im Gespräch mit Camille Morineau (online)

Titelbild:

Installationsansicht Flughafen Tempelhof: Anselm Kiefer
Winterreise, 2015-2020 Bühnenbildprojekt, Opéra Garnier, Paris
Diversity United. Flughafen Tempelhof Berlin
© Stiftung für Kunst und Kultur, Bonn
Foto: Silke Briel / © Anselm Kiefer

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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