Die Bedeutung des Jazz hat erfreulicherweise in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Diese Künstler haben wir erst jetzt entdeckt und deren Jazz-Songs zeigen einmal mehr, wie vielschichtig Jazz ist.
„1/1“ Nils Petter Molvaer und Moritz von Oswald
Jazzmusiker Nils Petter Molvaer trifft auf die Elektronik-Koryphäe Moritz von Oswald. Sie erschaffen wunderbare Klanglandschaften, die auf ihrem gemeinsamen Album „1/1“ von 2013 zu hören sind. Eine musikalische Symbiose zweier Individualisten. Die acht Tracks des Albums tragen Titel wie „Step by Step“, „Development“, „Transition“ und „Further“, die andeuten, dass es sich formal um ein Werk handelt, dessen Protagonisten sich zwar auf Traditionslinien des Jazz berufen, zugleich aber den weitgehenden Stillstand des Genres nicht hinzunehmen bereit sind. Eine Vinyl-Neuauflage ist kürzlich erschienen
Terence Blanchard – „Absence“
Der Saxophonist Wayne Shorter ist für Generationen von Musikern ein glänzendes Vorbild. Er steht dabei nur wenig hinter John Coltrane oder Ornette Coleman.
Der gefeierte Trompeter und Komponist Terence Blanchard hat sich von dieser Jazzlegende inspirieren lassen und zollt dem achtzigjährigen Komponisten Tribut. Auf dem Album „Absence“ des Trompeters sind eine Handvoll von Shorters Werken zu hören. Dabei geht Blanchard seinen eigenen musikalischen Weg und lässt seine eigene unverwechselbare Handschrift erkennen. Mit dabei sind Blanchards Band E-Collective mit Pianist Fabian Almazan, Gitarrist Charles Altura, Bassist David Ginyard und Schlagzeuger Oscar Seaton sowie das Turtle Island String Quartet. Neben Shorter-Klassikern wie „Fall“ und „Diana“ enthält das Album auch neue, Shorter gewidmete Eigenkompositionen der Bandmitglieder.
TERENCE BLANCHARD ist mit seinem Album »ABSENCE« im nächsten Jahr am
Mon, 20 Feb 2023 20:30 in der ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL zu erleben.
D.D. Jackson „Peace-Song“
Der Pianist D.D. Jackson, gebürtiger Kanadier, aber in New York zuhause, nahm Ende 1994 sein erstes Album Peace-Song auf. Darauf ist sein Trio zu hören, zu dem der Kanadier John Geggie am Bass und Jean Martin am Schlagzeug gehören. Der Tenorsaxophonist David Murray ist durchgehend dabei und bläst sowohl Melodien als auch ausgedehnte Soli, bei denen er die gesamte Bandbreite seines Instruments ausnutzt. Jacksons Spiel bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen swingendem Jazz und avantgardistischer Abstraktion. Die Stücke auf Peace-Song sind allesamt Jacksons Eigenkreationen, die von knackigem Funk über bluesigen Up-Tempo-Jazz bis hin zu lockeren Balladen reichen.