„Der verschwundene Van Gogh“

Sechs Wochen vor seinem Tod im Jahr 1890 porträtierte Vincent Van Gogh seinen Nervenarzt Paul-Ferdinand Gachet, den er für „mindestens ebenso krank“ hielt wie sich selbst. Der Ausdruck von Weltschmerz und Melancholie machte das „Bildnis des Dr. Gachet“ zu einer Ikone der Kunstgeschichte. Hundert Jahre später, im Jahr 1990, wurdes es für 82 Millionen Dollar versteigert – und gilt seitdem als verschollen. Die 3satKulturdoku „Der verschwundene Van Gogh“, die ab sofort in der 3satMediathek abrufbar und am Samstag, 7. Dezember 2024, um 19.20 Uhr, als Erstausstrahlung in 3sat zu sehen ist, geht der Frage nach, was mit dem Meisterwerk geschehen ist.

Die Filmemacher Stefan Koldehoff und Johannes Nichelmann recherchierten in den USA, in Frankreich, Deutschland, Österreich und in der Schweiz. In ihrer Dokumentation lassen sie die spannende Geschichte des Bildes aufleben, das Anfang des 20. Jahrhunderts Teil der Sammlung des Städel Museums in Frankfurt am Main wurde, und gehen Hinweisen auf den Verbleib des Bildes nach. Wie kann es sein, dass das legendäre Porträt vom Kunstmarkt verschwunden ist? Die, die es wissen, wollen nicht darüber reden. Die, die den internationalen Kunstmarkt kennen, wie Kunsthändler David Nash oder die Kunsthistorikerin Cynthia Saltzman, sind sich sicher, dass es irgendwann wieder auftauchen wird.

Die Dokumentation zeigt die Auswüchse des weltweiten Kunsthandels, beleuchtet aber auch die emotionalen Bindungen, die Menschen zu diesem Werk aufgebaut haben. Rolanda Ricardez aus Kalifornien besitzt eine Kopie des Bildes: „In meinem Herzen wird es immer das Original sein. Mein Van Gogh.“ Ihre Geschichte zeigt, wie stark dieses besondere Kunstwerk das Leben von Menschen bis heute prägt.

Mediathek: https://www.3sat.de/kultur/kulturdoku/der-verschwundene-van-gogh-118.html

Titelbild: Das Portrait des Dr. Gachet, gemalt von Vincent van Gogh 1890, sechs Wochen vor seinem Tod. Bildrechte: ZDF Fotograf: Bridgeman Images

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
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