Der Frankfurter Ermittler Neuhaus muss nach Berlin, eine schwierige Aufgabe wartet dort auf ihn. Doch zuvor will er sich bei seiner Mutter abmelden. Ihre Beziehung ist nicht unbelastet. Bis heute weiß Neuhaus nicht, wer sein Vater ist und lange dachte er, dass seine Mutter gar nicht mehr lebt. In Berlin wird er mit der neu gegründeten Berliner „Sondereinheit Terrorabwehr“ zusammenarbeiten. Sie wurde nach dem Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz in Berlin gegründet und residiert in einer Baracke auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Er weiß nicht, was ihn erwartet, wie die Kollegen sind und wo er wohnen soll. Letzteres entscheidet er schnell und bucht sich in einem Hotel ein. Er ist Einzelkämpfer und ein erfahrener Ermittler. Die Skepsis seiner Berliner Kollegen ist für ihn nicht von großer Bedeutung, so glaubt er.
Kaum in Berlin gibt es bereits eine Leiche, um die er sich kümmern muss. Die junge Kollegin Suna-Marie – Grabowski genannt – soll ihn unterstützen. Bei dem Opfer handelt es sich um einen jüdischen Aktivisten. Niemand hat den tödlichen Schuss gehört oder etwas Verdächtiges bemerkt. Ein Mord aus der rechtsradikalen Ecke ist nicht unwahrscheinlich. Ein zweiter Mord folgt kurz darauf. Eine muslimische Anwältin, die bereits bedroht wurde und einen lockeren Lebenswandel führte. Gibt es eine Verbindung zwischen den Fällen? Neuhaus macht sich auf die Suche und ist froh, trotz seiner Alleingänge auf das Insider-Wissen seiner tüchtigen Kollegin zugreifen zu können. Schließlich stoßen sie mithilfe eines Spezialisten auf eine Gruppe, die sich die Strategen nennen und mehrere Projekte verfolgen. Die Mitglieder stammen aus Kreisen der Polizei und Neuhaus gerät in Lebensgefahr …
Der durch seine Marthaler-Romane und deren ZDF-Verfilmungen bekannte Autor Jan Seghers legt mit seinem Kriminalroman „Der Solist“ den Auftakt zu einer neuen Krimireihe um den eigensinnigen Frankfurter Ermittler Neuhaus. Damit greift er ein überaus aktuelles Thema auf: Die rechten Umtriebe in den Sicherheitsbehörden. Polizisten und Ermittler mit einer Überzeugung, die in einer Demokratie nichts zu suchen hat, die aber immer neue Nahrung erhält.
Wie gewohnt hat Jan Seghers gut recherchiert und eine sehr spannende, realitätsnahe Geschichte um einen außergewöhnlichen Ermittler und besorgniserregende Mordfälle erzählt. Sehr empfehlenswert!
Der Solist
Autor: Jan Seghers
ISBN: 978-3-498-05848-7
Verlag: Rowohlt HUNDERT AUGEN
Premierenlesung im Digitalen Literaturhaus Frankfurt am Main Livestream – Jan Seghers: „Der Solist“ Moderation: Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk)
Dienstag 26.01.2021/ 19.30 h / Streamingticket: 5 Euro
https://literaturhaus-frankfurt.reservix.de/p/reservix/group/356151
Das Gespräch mit Jan Seghers führt Alf Mentzer.
Eine Kooperation des Rowohlt Verlags mit hr2-kultur, der Deutschen Nationalbibliothek und dem Literaturhaus Frankfurt.