Kunst von Michael Sowa in Frankfurt, von jungen Künstlern aus Münster im KIT in Düsseldorf und Fotografien des Modefotografen Rico Puhlmann in Berlin. Der Kunstsommer ist da!
Michael Sowa begeistert seit Jahrzehnten mit seiner Malerei, die sich zwischen klassischem Stil und höchster Kunst der Karikatur bewegt. Seine Welt, die er mit seinen Malwerkzeugen kreiert, ist voller Poesie und subtiler Komik.
So sehen die Betrachter*innen Monsterwellen dunkel und bedrohlich, die gleich eine wankende Arche verschlucken. Die Tiere allerdings scheinen eher unbekümmert dem Weltuntergang entgegenzusehen. So subtil, aber sehr wirkungsvoll zeigt Sowa die Klimakatastrophe, auf die wir schon so lange hinsteuern. Im Zentrum seiner Themen stehen zumeist Tiere, irgendwie stellvertretend für die Menschen, jedoch völlig unschuldig daran, was diese so anrichten. Das wirkt oftmals merkwürdig, aber auch fantastisch und faszinierend schön allemal.
Zu seinem 80. Geburtstag, am 1. Juli, ist eine Einzelausstellung im Frankfurter Museum für Komische Kunst eröffnet worden, die einen repräsentativen Einblick in das große Werk von Michael Sowa gibt. Unbedingt ansehen!
Suppenschwein © Michael Sowa
Human Work – Junge Kunst aus Münster
Kunst im Tunnel (KIT) direkt am Rhein in Düsseldorf gelegen, zeigt Werke junger Künstler*ìnnen aus Münster: Yedam Ann, Zauri Matikashvili, Jakob Schnetz und Rebecca Ramershoven, Jan Niklas Thape. Sie setzen sich mit dem Menschsein in unserem von Mensch und Technik geprägten Zeitalter auseinander.
Zeit- und Raumerfahrungen, Verdrängung und Erinnerung, Privilegien und Benachteiligungen aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht, der Umgang mit Krankheiten und alte und neue Arbeitswelten werden mittels Fotografien, in Videos und Installationen thematisiert. Spannungen zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Produktion und Erschöpfung, Zugehörigkeit und Entfremdung werden ausgelotet und legen offen, dass unser Dasein von Arbeit bestimmt, aber kein Selbstzweck ist.
Mit ihr einher gehen Hierarchien und Beziehungen: Wer arbeitet für wen oder was? Arbeiten Computer für uns? Arbeitet unser Körper gegen uns? Ist die Corporation unsere neue Familie?
28.6. – 5.10.2025 im KIT zu sehen
Rico Puhlmann. Fashion Photography 50s – 90s
Die Ausstellung „Rico Puhlmann. Fashion Photography 50s – 90s“ führt mit seinen umfangreichen Fotografien in die Vergangenheit und bietet einen umfassenden Einblick in das zeichnerische und fotografische Schaffen Rico Puhlmanns, der über 40 Jahre erst als Illustrator und dann als Modefotograf für bedeutende Magazine wie „Brigitte“, „Vogue“, „Harper’s Bazaar“, „Glamour“ oder „GQ“ arbeitete. Die gefragtesten Fotomodels ihrer Zeit standen vor seiner Kamera: Gloria Friedrich und Gitta Schilling, Cheryl Tiegs und Jerry Hall, Cindy Crawford und Naomi Campbell.
Farbdiapositiv, 24 x 36 mm, © Rico Puhlmann Archive(veröffentlicht in „T-Shirts Illustrated“,
Glamour (USA), Nr. 6, February 1971
Seine Fotos erschienen auf zahlreichen Magazincovern, seine Bildstrecken auf Hochglanzpapier füllten mehrere Doppelseiten in Folge. Op- und Pop-Art, Raumfahrtbegeisterung, die Londoner Swinging Sixties, die Adaption von Kleiderformen und Stoffmustern unterschiedlichster Kulturkreise veränderten die Mode in den 1960er-Jahren und zugleich das Bild von ihr.
Das Gros der Exponate stammt aus dem Werkarchiv Rico Puhlmanns, das von seinem Bruder Klaus Puhlmann und dessen Frau Anne verwaltet und für die Ausstellung großzügig zur Verfügung gestellt wird.
Die Ausstellung “Rico Puhlmann. Fashion Photography 50s – 90s” würdigt Puhlmanns Werdegang und insbesondere seine Arbeit für Modejournale. Dabei nimmt sie verschiedene Aspekte der Mode-, Fotografie-, Presse- und Kulturgeschichte in den Blick. Sein zeichnerisches und fotografisches Werk steht exemplarisch für den Modejournalismus der 1950er- bis in die 1990er-Jahre.
Rico Puhlmann. Fashion Photography 50s – 90s | 27. Juni 2025 bis 15. Februar 2026
Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin.