Wer sich für außergewöhnliche Malerei interessiert, der kommt ab dem 21. Januar auf seine Kosten. Digital per Livestream wird in der Hamburger Kunsthalle die Ausstellung „De Chirico. Magische Wirklichkeit“ eröffnet. Der italienische Künstler Giorgio de Chirico (1888–1978) ist erstmals in Hamburg zu sehen. Er gilt als Begründer der Pittura Metafisica, die ihn zu einem der wichtigsten Vorläufer des Surrealismus und der Neuen Sachlichkeit gemacht hat. Im Zentrum der groß angelegten Schau steht mit der metaphysischen Malerei die bedeutendste Werkgruppe, die de Chirico schuf.
De Chirico erschuf magische Bilder von sinnlicher Kraft
Die zwischen 1909 und 1919 geschaffenen, ikonischen Bilder von sonnendurchfluteten, leeren Plätzen, in denen die Zeit still zu stehen und das scheinbar Alltägliche mit einer neuen Bedeutung aufgeladen scheint, wirken heute besonders eindringlich und aktuell. Die Hamburger Kunsthalle präsentiert mit allein 35 seiner metaphysischen Bilder eine bislang ungesehene Qualität und Dichte dieser teils zuvor kaum gereisten Meisterwerke aus namhaften amerikanischen und europäischen Institutionen sowie verborgenen Privatsammlungen. Die Leihgaben kommen erstmals in die Kunsthalle und treffen auf ausgewählte Sammlungsbestände. Insgesamt sind über 80 Meisterwerke aus über 50 Sammlungen weltweit von de Chirico, Carlo Carrà, Giorgio Morandi, Alberto Magnelli, Alexander Archipenko, Pablo Picasso sowie von Arnold Böcklin und Max Klinger zu entdecken.
Die Ausstellung wird am Donnerstag, dem 21. Januar 2021 um 19 Uhr digital per Livestream eröffnet.
- Januar bis 25. April 2021
Mit Einblicken in die Ausstellung:
Alexander Klar und Annabelle Görgen-Lammers stellen einige ausgewählte Gemälde auf einem kleinen Rundgang vor.
Mit musikalischem Beitrag:
● Elizaveta Don (Klavier)
Moderation:
Daniel Kaiser, Leiter der Kulturredaktion von NDR 90,3
Ende ca. 19.40 Uhr
DIGITALE ANGEBOTE
De Chirico. Magische Wirklichkeit
21. Januar bis 25. April 2021
Die Ausstellung Giorgio de Chirico. Magische Wirklichkeit im Hubertus-Wald-Forum der Hamburger Kunsthalle ist erst nach Aufhebung der Corona-bedingten Schließung für Besucher*innen vor Ort zugänglich. Ein digitaler Besuch der Ausstellung ist über die folgenden Angebote möglich:
Livestream der Eröffnung am 21. Januar 2021
Website-Angebote ab 21. Januar 2021
Die Website der Hamburger Kunsthalle steht mit der Eröffnung der Ausstellung im Zeichen de Chiricos: Sie bündelt die digitalen Angebote, bietet neben einer fotografischen Dokumentation der Ausstellung und
einer Bildergalerie zu ausgewählten Werken auch ausführliche Texte, in denen die verschiedenen Kapitel der Ausstellung vorgestellt werden und in ausgewählten Zitaten de Chirico selbst zu Wort kommt. Hier werden außerdem die Ergebnisse des im Herbst 2020 gestarteten Fotoaufrufs zu Leeren Plätzen während der Corona-Pandemie laufend aktualisiert gezeigt. Einsendungen sind bis April 2021 willkommen. Die eindrucksvollsten Einsendungen werden auf der Webseite und in der Kunsthallen-App präsentiert.
Social Media-Aktivitäten
Auf den Instagram-, facebook- und twitter-Kanälen der Hamburger Kunsthalle wird über die Ausstellung und einzelne Werke informiert und Inhalte zur pittura metafisica vermittelt. Bilder, Texte und kurze Audios
sowie Videos mit der Kuratorin und weiteren Beteiligten der Ausstellung vermitteln lebendig verschiedene Aspekte des Themas. Sechs, für die Social Media produzierte Clips, bei denen Hauptwerke de Chiricos
spielerisch animiert werden, werben für die Ausstellung.
Instagram-Stories (unter den Hashtags #hamburgerkunsthalle, #GiorgioDeChirico, #magischeWirklichkeit) können von allen Instagram-Affinen spielerisch genutzt werden. Somit besteht die Möglichkeit, den heutigen, eigenen Blick in die Wirklichkeit mit Hilfe von Bildelementen des Künstlers magisch anzureichern.
Weitere partizipative Angebote zur Metaphysik des (Corana)-Alltags führen digital vom Esstisch und Kühlschrank (mit Keksen, Bananen, Fischen, Artischocken) direkt zu den Werken.
Titelbild:
Giorgio de Chirico (1888–1978)
Der Lohn des Wahrsagers (La Récompense du dévin), 1913
Öl auf Leinwand, 135,6 x 180 cm Philadelphia Museum of Art, Louise and Walter Arensberg Collection, 1950
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019 / Artists Rights Society (ARS), New York / SIAE, Rome Foto: © Philadelphia Museum of Art, Louise and Walter Arensberg Collection, 1950, 1950-134-38