David Orlowsky – „Petrichor“

Der Begriff „Petrichor“ beschreibt den Duft, der entsteht, wenn Regen auf trockenen Boden fällt und besonders im Sommer, wenn es warm ist, aufsteigt. Er leitet sich von den griechischen Wörtern „petra“ (Stein) und „ichor“ (Gold) ab. In der griechischen Mythologie fließt Gold in den Adern der Unsterblichen.

Düfte können betörend und anziehend sein oder genau das Gegenteil. Sie bleiben im Langzeitgedächtnis gepaart mit Erinnerungen ein Leben lang gespeichert. David Orlowsky gehört zu den wenigen Menschen, die ein sehr ausgeprägtes synästhetisches Empfinden haben. Der Musiker kann beim Komponieren nicht nur Farben mit Klängen verbinden, sondern auch Gerüche.

„Klänge und Düfte nehme ich auf eine verwandte Weise wahr – sie haben meist auch eine visuelle Komponente für mich. Es gibt Melodien und Klänge, in die ich mich jedes Mal wieder verliebe, wenn ich sie höre, und manchmal fühle ich mich auch fast wie verliebt, wenn ein besonders schöner Duft mich überrascht.“

Sein neues Album „Petrichor“ gibt elf verschiedenen Düften und Gerüchen ein wohltönendes musikalisches Gewand; gemeinsam mit Daniel Stelter an der Gitarre und Tommy Baldu am Schlagzeug hat er es eingespielt. Eine Reise in die Welt der Gerüche beginnt.

So etwa der Geruch von Zitronen oder Limetten, der unwiderstehlich frisch und prickelnd in die Nase steigt, ist im Song „Limão“ nachzuempfinden. Zunächst hört man rhythmische Gitarren und subtile perkussive Klänge des Schlagzeugs, bis die erste Klarinettenphrasen erklingen.

Zirkusluft, wer je in einem Zirkus gewesen ist, weiß, wie sie duftet. Ein Mix aus vielen Gerüchen. Beim Stück „Circus“ erzeugt Orlowskys Klarinette farbige, leichte Töne. Begleitet von Gitarre und Schlagzeug ergibt sich eine wohltönende Melange.

„Marrakesch“ bietet zunächst langgezogene tiefe Klarinettenphrasen, die in die Höhe steigen und von gleichförmigen stakkato-ähnlichen Percussions begleitet werden und eine geheimnisvolle und fremdartige Atmosphäre vermitteln.

„Patchouli“ bedeutet Duft, diese mystische Essenz darf, wenn es um Gerüche geht, natürlich nicht fehlen. Der intensive, beruhigende und moschusartigen Duft kommt von einer Pflanzenart. die überwiegend in tropischen Gebieten Asiens zu finden ist. Magisch ist auch die Musik des Stücks, das nur knapp drei Minuten dauert, aber sehr eindrucksvoll ist.

Mit jedem einzelnen Titel nimmt uns David Orlowsky auf seinem neuen Album „Petrichor“ mit auf eine Reise durch die Welt der Gerüche. Er beleuchtet kleine, aber wichtige Situationen und entführt uns in großartige Fantasiewelten, die von David Orlowskys in Musik umgewandelten Sinneseindrücken, Empfindungen und Erinnerungen leben.

„Petrichor“ ist ein betörendes, Genre-übergreifendes Album, das erneut zeigt, wie perfekt, grenzenlos und fantasievoll David Orlowsky sein Instrument beherrscht. Gemeinsam mit seinen Künstlerkollegen, dem Gitarristen Daniel Stelter und dem Schlagzeuger Tommy Baldu hat er ein Album geschaffen, das sich fest ins Gedächtnis einnisten wird. Wohltuend wie die schönsten Düfte der Welt. Es ist heute bei Warner Classic erschienen.

TRACKLISTING Petrichor:
Hier klicken um die Musik zu streamen

01 Petrichor (1. Single + Video ab 12.07.24)
02 Lisboa
03 Limão (+ Video ab 23.08.24)
04 Circus (2. Single ab 26.07.24)
05 Sunscreen
06 Magnolia (3. Single ab 09.08.24)
07 Marrakesh
08 Hejo, spann den Wagen an
09 Patchouli
10 Levander
11 Gasoline

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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