David Gilmour – LIVE AT POMPEII

Vor zwei Jahren brach David Gilmour zu seiner Konzertreise „Rattle that Lock Tour“ auf, die ihn anders als in den Spättagen von Pink Floyd nicht in riesige Stadien und Arenen führte, sondern an „schöne Orte, die die Majestät der Musik“ erhöhen. Die Hollywood Bowl gehörte dazu ebenso wie die altehrwürdige Radio City Music Hall in New York und vor allem die antike römische Ruinenstadt Pompeji, wo 1971 Adrian Mabens legendärer Kultfilm „Pink Floyd: Live at Pompeii“ entstanden war. Jener Film zeigte die Band damals kurz vor Veröffentlichung ihres Albums „Dark Side of the Moon“, das ihre Karriere für immer verändern sollte, wobei Pink Floyd einige ihrer atmosphärisch dichtesten und experimentellsten Kompositionen im Amphitheater von Pompeji ohne Publikum spielten.

An diesem historischen Ort gab Gilmour am 7. und 8. Juli 2016 zwei Konzerte, deren Höhepunkte der unter der Regie von Gavin Elder in 4K gefilmte Film David Gilmour – LIVE AT POMPEII festhält. Doch anders als im Jahre 1971 spielte der Brite diesmal vor ausverkauftem Haus – die erste Live-Darbietung vor Publikum seit dem Jahre 79 n. Chr., als ein gewaltiger Ausbruch des Vesuvs die römische Stadt und ihr Amphitheater im Ascheregen begrub.

Der Film enthält Songs aus der gesamten Karriere des britischen Musikers, darunter die Titelsongs seiner beiden Soloalben „Rattle that Lock“ und „On an Island“ sowie weitere Solostücke und Pink-Floyd-Klassiker wie „Wish You Were Here“, „Comfortably Numb“, „Time“, „Breathe“ und „One of These Days“. Dies ist übrigens der einzige Titel aus der Setlist des Konzertes aus dem Jahre 1971. Ein Höhepunkt beider Konzertabende ist eine bewegende Version des Stücks „The Great Gig in the Sky“, eine instrumentelle Meditation über die Vergänglichkeit menschlichen Seins, mit dem Gilmour seinen 2008 verstorbenen ehemaligen Bandkollegen Rick Wright ehrt, der den Titel für das Album „The Dark Side of the Moon“ geschrieben hatte.

Glücklicherweise hat sich der Vesuv an beiden Juliabenden benommen und brach nicht aus. So entstand ein toller Konzertfilm, dessen opulenten Bilder Luc Besson ziemlich alt aussehen lassen und dessen Musik unter die Haut geht. Wer die „Rattle-That-Lock-Tour“ verpasst hat und nicht ein weiteres Jahrzehnt lang warten möchte, bis David Gilmore wieder auf Tournee geht, liegt bei LIVE AT POMPEII genau richtig.

LIVE AT POMPEII ist seit dem 29. September 2017 als Doppel-CD, Einfach-Blu-ray, Doppel-DVD, Blu-ray+CD Deluxe Edition Boxset (2 CDs und 2 Blu-rays), Vierfach-Vinyl und Download erhältlich. Label: Columbia Records / Sony Music

Titelfoto: Sarah Lee

Standardbild
Hans Kaltwasser
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