Carlos Cipa – Ourselves, as we are

Unsere Umwelt ist oft laut, wir sind von Lärm und chaotischen Geräuschen umgeben. Ein Grund mehr, um sich das Album „Ourselves, as we are“ des Pianisten Cipa“ anzuhören. Ein radikal-leiser Longplayer, für den Cipa erst das Wort »Leisigkeit» erfinden musste, um es auf einen Begriff zu bringen.

Den konzeptionellen Ansatz dafür fand Carlos Cipa in der Idee, so leise zu spielen wie möglich – und zwar in einer Radikalität, die bisher unvergleichlich ist. Und damit hat er eine faszinierende Klavierklangwelt geschaffen. Aber zugleich fällt eine zweite Ebene auf; Nebengeräusche, die sich naturgemäß aus der extremem Spieltechnik ergeben. Cipa behandelt sie im Sinne von John Cage nicht als Störungen, sondern als Teil des Werks: Saitenklänge, Mechanik und Materialität, kinetische Energie, allerlei Geräusche. Sie werden so zum Sound, wären aber ohne Aufnahmetechnik bzw. Verstärkung kaum mehr wahrnehmbar.

Am 24.02.2023 bei Warner Classics erschienen.

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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