Blumenarrangements veredeln Kunstwerke im Kunstpalast

Die Natur ist voll von Farben und Düften. Bei Blumen ist die Farbe vor allem ein Mittel, um Bestäuber anzulocken. Uns locken ganz unterschiedliche Blumen ab heute in den Kunstpalast. Denn dort findet eine ganz besondere Ausstellung statt. Passend zum Frühlingsanfang interpretieren Düsseldorfer Floristinnen mit Blumenarrangements die Kunstwerke im neu eröffneten Sammlungsrundgang. Die auf diese Weise neu entstehenden poetischen Räume laden Besucherinnen ein, sowohl die Natur in einem anderen Zusammenhang zu betrachten als auch überraschend neue Blicke auf die Kunst zu wagen.

So erwartet die Besucherinnen am Monumentaltor eine vom October First Studio inszenierte Installation aus Blüten aller Weltreligionen, während in dem Raum „Von den Besten lernen“ Seidenblumen den auf einem kopierten Kunstwerk dargestellten Blumenstrauß nachbilden und so eine dritte Ebene entsteht. Mit der Blumensymbolik in der Marienverehrung – Akelei, Rose, Lilie und Iris – beschäftigt sich die Blumenmanufaktur. Die Floristinnen der Tannendiele gestalten eine florale Wolke aus Eucalyptus, Buche, Gräsern und Orchidee, die sie dem gigantischen „Erdtuch“ von El Anatsui zur Seite hängen, während sie neben dem Werk des Spaniers Francisco de Zurbarán das Thema „Vergänglichkeit“ in Szene setzen.

Ausstellungsansicht Kunstpalast „Palastblühen“ Foto: Anne Orthen

Eine Kombination aus Schleierkraut und Blüten ist für die Interpretation des Damenkleids „Robe à la francaise“ vorgesehen, das die Floristin der Dornrose inszeniert. Im Sammlungsbereich „Eine neue Kunst“ interpretiert sie mit wild gemixten Blumen das Werk „Freundschaftsgalerie“.

Das Team um den Floristen Victor Breuer kreiert ein Arrangement aus zarten Blüten des Spätfrühlings wie Iris, Ranunkeln, Anemonen, Tulpen, Clematis und Rittersporn, gesteckt zwischen Quittenzweige, vor „Amor, einen Pfeil in ein Herz stechend“ von Sally Kügelgen. Die neue Wendeltreppe wird mit Papier, Glas und Calla schwungvoll interpretiert. Komplementäre Farben treffen bei dem Schwammrelief von Yves Klein aufeinander. Ein Blütenspiel zwischen den Jahreszeiten zeigt das Team im Raum „Düsseldorfer Malerschule“.

Das Thema „Hoffnung“ wird durch die Florist*innen von Nymph Flowers mit Stacheldraht vorgebenden Brombeerranken, Gräsern und Asparagus um Op de Beecks Skulptur „Schlafendes Mädchen“ in Szene gesetzt. Ein großer, wilder Blumenkranz aus Anemonen, Tulpen, Rosen, Hortensien, Ranunkeln und Eukalyptus wird für die Werke „Der Gähner“ und „Badendes Mädchen“ zweigeteilt und ihre Gegensätzlichkeit unterstrichen. Das Blumenhaus am Hofgarten gestaltet mit weißen Orchideen und leichtem Transparentpapier einen Kontrast zu der wuchtigen Skulptur „Die Steinklopferin“ von Karl Janssen. Ein in Form und Farbe reduziertes Arrangement ist im Raum „Radikale Reduktion“ zu entdecken.

Blumen Lehmann widmet sich dem Thema Verwandlung mit blauem und weißem Rittersporn vor dem „General“ von Tony Cragg. Intimität und Zärtlichkeit des Werkes „Vira VI“ von Vivian Greven betonen pastellfarbige Blumen in Gestecken. Das Team von Blumen Tanzmann überrascht die Besuchenden mit dem frei im Raum stehenden „Blumenstillleben mit Flieder und Anemonen“, welches den Blick auf zwei Blumenarrangements versperrt und gleichzeitig freigibt.

Ein Hochzeitsgesteck aus Rosen findet sich auf der „Frisierkommode Plaza“ und im Creamcheese-Raum gibt es buntes Treiben an der Theke mit verschiedenen außergewöhnlichen Blumen.

Rund 30 florale Kreationen erwarten die Besucher*innen des Kunstpalastes in den kommenden zehn Tagen im Sammlungsrundgang und ermöglichen – sowohl visuell als auch olfaktorisch – einzigartige Sinneseindrücke.

Blumen Lehmann
Victor Breuer
Tannendiele
October First Studio
Blumen Tanzmann
Blumenhaus am Hofgarten
Dornrose
Nymph Blumendesign
Die Blumenmanufaktur

Titelbild: Blumenkomposition von Victor Breuer vor „Amor, einen Pfeil in ein Herz stechend“ von Sally von Kügelgen, ca. 1890, Foto: Sabrina Rothe

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
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