Manchmal muss man sich dem Bösen stellen Teil 1: Blended – A Good Bad Movie

Blended – The Should-Have-Been-A-Bad – Movie

 

Letztes Wochenende konzentrierte sich ein grosser Haufen an „Ungewöhnlichkeiten“ um mein Kultur-Leben. Alles begann am Nachmittag des verregneten Samstags vom 26. Juli 2014. Ein kleiner Satz wie „wollen wir ins Sihlcity?“ veränderte den kompletten, bisher tragi-depressiven Tag. Die schlimmsten Übel, welche das Arena Cinema seinen Zuschauern zumutet, „The other women“ und „Brick Mansion“ konnten erfolgreich umschifft werden, doch was tun, wenn auf der Anzeige Tafel die Alternativen so dünn gesäät sind, dass kein Bauer daraus einen Sack Mehl machen könnte? Die Wahl fiel auf Blended, der neue Film mit Adam Sandler und Drew Barrymore, da immerhin die Möglichkeit bestand, dass die Kritiker hier nicht falsch lagen und der Film tatsächlich „überraschend anständig“ sein könnte.

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Der Running-Gag. Stellt die Afrikaner zwar in ein ungemein doofes Licht. Aber vielleicht sind es einfach nur humorvolle Afrikaner.

Adam Sandler, den kannte ich doch aus dem ultraschrägen „Punch Drunk Love“ von P.T. Anderson. Sonst hab ich den kindlichen Clown gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Aber (fast) jeder hat im Alter eine Rehabilitation verdient, wenn er sie denn verdient hat. Der deutsche Verleger hat den tollen Titel „Urlaubsreif“ ausgesucht. Wieder mal so ein Fauxpas. „Blended“ hätte man einfach übernehmen sollen. Na immerhin kommt ja tatsächlich ein Urlaub drin vor…

Durch einen Riiiiiesen-Zufall schaffen es die beiden Familien, die von Adam Sandler’s Jim, dem Witwer mit 3 Töchtern und die von Drew Barrymore’s Lauren, der getrennt lebenden Mutter mit zwei Söhnen (a-ha, man merke, er hat Töchter, sie hat Söhne, so so) sich eine Reise in ein schreckliches Luxus-Resort in Südafrika zu erschleichen. Lauren’s beste Freundin möchte nicht mit den 5 Kindern von Jim’s Vorgesetzten (ach wirklich, gleich 5?) in die Ferien, weil sie nichts von den Kindern wusste. Also versuchen unabhängig voneinander, die beiden Familien, deren Eltern ein schreckliches Date-Erlebnis miteinander intus hatten, sich diese Reise zu ergattern. 2 + 3 = 5. Capisce?

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Dieser Blick. Oh dieser Blick.

 

Das Setup könnte kaum einfältiger sein, aber jetzt kommts. Der Scheiss war verdammt lustig. Sogar die Kinder irgendwie! Allein das verdient bereits Respekt. Was noch dazu kommt ist, dass Sandler ein tolles Komik-Timing an den Tag legt. Dass er (obwohl ein wenig in seiner Standard-Tölpelhaftigkeit gefangen) eine grossartige Chemie mit Barrymore besitzt. Dass sich die Szenen immer mal wieder anders abspielen, als man erwarten würde. Dass die Tränendrücker-Momente zwar allesamt vorhanden sind, jedoch dankbarerweise in relativ dezenter Ausführung. Dass die Nebenrollen anständig lustig besetzt sind und dem Running-Gag nie ganz die Luft ausgeht . Somit kommt eigentlich über die lange Spielzeit von knapp 2 Stunden (wo den meisten nach einer halben Stunde spätestens die lustigen Lichter erlöschen) kaum ein Moment Langeweile auf. Ja, ich habe sogar gelacht (weil es auch ein paar böse Witze hat und rasante, köstliche, gut geschriebene Dialoge gibt). Und somit, ich kann es mir nicht wirklich erklären, leuchtet bei Sandler vielleicht in Zukunft anstelle von „böse“ ein „möglicherweise böse“ auf. Nach dieser Erkenntnis muss ich mich ein wenig hinlegen. Oder bin ich jetzt sogar urlaubsreif?

 

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Standardbild
UrsHoesli
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