Vom 15. bis 31. Oktober wird die Elbphilharmonie zum Ausstellungsraum. Am Haupteingang der Elbphilharmonie, hinter den Drehkreuzen vor der großen Rolltreppe, zieht eine Wand aus rund 860.000 Lichtpunkten die Aufmerksamkeit normalerweise mit Konzertinformationen und Bildern aus dem Haus auf sich: die sogenannte Media Wall. Auf der achtzehn mal fünf Meter großen Fläche werden nun täglich von 10 bis 22 Uhr zwölf ausgewählte Videoarbeiten von Nachwuchskünstler*innen aus aller Welt gezeigt.
Im Rahmen von »Beyond the Screens« setzen sich Studierende renommierter Kunsthochschulen mit dem Verhältnis von Mensch und Natur auseinander. Das Studierendenprojekt untersucht als Teil des »City Digital Skin Art Festivals« das Potential digitaler Bildschirme und Medienfassaden für die künstlerische Gestaltung des öffentlichen Raums. Zeitgleich mit Hamburg werden im Rahmen des Festivals Public Screens in u.a. Shanghai, Peking, Singapur, Mailand und Paris bespielt.
Das »City Digital Skin Art Festival« wurde vor drei Jahren von der China Academy of Art in Hangzhou initiiert und kommt nun in Zusammenarbeit mit dem weltweit agierenden Netzwerk Connecting Cities zum ersten Mal auch nach Europa.
An dem Wettbewerb für das Projekt »Beyond the Screens« haben u.a. die Nanyang Technological University in Singapur, das Polytecnico di Milano und die Bauhaus-Universität Weimar teilgenommen. Ihre Studierenden haben sich künstlerisch mit drängenden Menschheitsfragen auseinandergesetzt: Welche Auswirkungen hat es, wenn die Ressourcen der Erde erschöpft sind? Sind Dekolonisierung der Erde und Besiedlung anderer Planeten eine Perspektive für die Zukunft?
Mit ihren Videos sollten die Studierenden untersuchen, ob und wie Media Walls zu »Visualisierungszonen von Ökologien« werden und Themen im öffentlichen Raum greifbar, sichtbar und erlebbar machen können. Zum Teil mit Hilfe von KI-unterstützten Anwendungen sind digitale Landschaften entstanden, die sich der Komplexität unseres Ökosystems nähern. Weitere Arbeiten beschäftigen sich mit der Zukunft der Medizin und dem Einfluss von Technologie auf die Erde.
Foto: Pauline Schüler