Angela Puxi ist eine von den ganz wenigen Saxofonistinnen, die mit ihrem Instrument wahrhaftig Frauen-Jazz-Geschichte schreiben könnte. Denn neben Barbara Thompson gibt es nur wenige Frauen, die Saxofon und Sopransaxofon so gekonnt spielen.
Ihr neues Album verdankt seinen Titel Badapapapaa einem spontanen Melodieeinfall und der Tatsache, dass das Studio für sie gerade nicht fußläufig zu erreichen war. Badapapapaa hat sie deshalb auf ihr Diktiergerät gesungen und so wurde dies eines der Songs, die sie auf dem Album auch selbst intoniert. Sie mag wuchtige Bässe und elektronische Klänge, die sie zu einer Symbiose vereinigt. Bei der Produktion im Studio hatte sie hervorragende Künstler an ihrer Seite: Ulf Stricker am Schlagzeug, der Bassist Goran Vujic, Sebastian Studnitzky (tp), Hans-Peter Salentin (tp), Sänger Dennis Legree und der Jazzpianist Volker Dorsch alias Climatic. Bei drei Stücken nimmt Angela Puxi selbst das Mikro in die Hand.
Angela Puxi studierte in Arnheim Saxofon und bahnte sich von dort aus den Weg in eine Profikarriere als Jazz-Musikerin.Es war keine leichte Karriere, die ihr von Beginn einfach zugefallen wäre. Sie wurde nicht wie viele andere Nachwuchsmusiker mit Vorschuss-Lorbeeren gekürt und protegiert. Stattdessen kämpfte sie hart gegen Vorurteile und darum, Zugang zu den hohen Weihen einer akademisch-künstlerischen Ausbildung zu bekommen. Angela Puxi brachte sich, vielen Widerständen zum Trotz, die Musik größtenteils selbst bei, boxte sich durch, getrieben von ihrer Vision, ihrer Leidenschaft.
Wichtig ist der Künstlerin, ihre eigene Musik zu schreiben, zu produzieren und schließlich live zu spielen, und man merkt es dem abwechslungsreiche Album an, dass sie eine leidenschaftliche Saxofonistin ist, die ihre eigenen Regeln schreibt und musikalisch umsetzt.
Storyboard ist ein smoother Song, der es mir besonders angetan hat, auch weil das tolle Saxofonspiel der Künstlerin ganz in den Fokus gerät. Aber eigentlich ist auch Awake oder das titelgebende Stück toll, sie sind alle dermaßen rhythmisch, mit elektronischen und Deep-House Klängen durchsetzt, dass es schwer fällt, einen Favoriten auszuwählen.
Denn Badapapapaa hat die typischen Ohrwurmmelodien der Puxi, breit gefächert und dazu cool, frech, aber es ist durchaus auch ein reifes Album von Musikern, die sich in ihrer Unberechenbarkeit treu bleiben. Denn da ist nichts Vorhersehbares, ein Album, das auch solche HörerInnen begeistern wird, die noch zu den Nicht -Jazz-Fans gehören.
BADAPAPAPAA – Angela Puzi
VÖ: 27.03.2015
Format: CD | Online
Label: 4MPO | LC: 14041
Vertrieb: Nova MD | DigDis
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Angela Puxi im Web
www.angela-puxi.com
http://on.fb.me/1zyo8xA
Foto: Frank Büttner