Avengers: Endgame – ein krönender Abschluss

Es ist soweit: „Avengers: Endgame“ läuft weltweit in den Kinos und das zwölf Monate lange Warten auf die Fortsetzung des so erfolgreichen „Avengers: Infinity War“ hat ein Ende. Endlich, dürften die meisten Filmfans sagen. Oder zumindest die vielen Millionen Fans des Marvel Cinematic Universe (MCU). Denn dieses findet nun mit dem nunmehr 22. Film, der zugleich den Abschluss der dritten Phase des beliebten Comic-Kosmos darstellt, eine bewegende und würdige Zäsur.

Das Regisseur-Duo Joe und Anthony Russo hat ein weiteres Mal ganze Arbeit geleistet. Denn alles, was mit dem starken Auftakt im April des vergangenen Jahres so gekonnt versprochen und vorbereitet wurde, wird nun eindrucksvoll ein- und aufgelöst. Keine Frage, „Avengers: Endgame“ ist – und das nicht nur aufgrund seiner 181 Minuten Lauflänge – der bislang epischste und emotionalste Streifen des mittlerweile rund elf Jahre alten MCU. Und dabei aber in keiner Minute langweilig. Zusätzlich positiv: Die Story ist in weiten Teilen bis zuletzt kaum vorhersehbar und hält doch die eine oder andere Überraschung parat.

Der erste Trailer von „Avengers: Endgame“ wurde am 7. Dezember 2018, zusammen mit der Enthüllung des Titels, veröffentlicht. Allein in den ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung konnte dieser plattformübergreifend 289 Millionen Aufrufe verzeichnen und brach damit den Rekord von „Avengers: Infinity War“, der ein Jahr zuvor im selben Zeitraum rund 230 Millionen Aufrufe hatte. Ebenso brach der Endgame-Trailer mit 549.000 Erwähnungen auf Twitter innerhalb von 24 Stunden den Rekord, der zuvor ebenfalls vom Infinity War mit 389.000 Erwähnungen aufgestellt wurde. Fast überflüssig zu erwähnen, dass „Avengers: Endgame“ auch weltweit zahlreiche bisherige Vorverkaufsrekorde pulverisierte. Dies sind nur einige von vielen Wahnsinnszahlen und Rekorden rund um das insgesamt vierte Superhelden-Crossover. 

Nicht umsonst wurden in den zurückliegenden Monaten seit dem verhängnisvollen Fingerschnipser des Bösewicht-Titans Thanos unzählige Diskussionen geführt, Theorien aufgestellt und Spekulationen diskutiert: Können die verbliebenen Avengers und Guardians of the Galaxy ihre zu Staub zerfallenen Mitstreiter retten und zurückholen? Und wenn ja, wie? Wird bei diesem schier aussichtslosen Unterfangen gar der eine oder andere über die Jahre lieb gewonnene Held das Zeitliche segnen? Und wenn ja, wen trifft es? Was hat Thanos nach dem Erreichen seines Ziels vor? Was ist mit den Infinity-Steinen?

Um keinerlei Hinweise auf die entsprechenden Auflösungen zu geben, folgt an dieser Stelle nun lediglich eine kurze Inhaltsangabe des Films, dessen finale Schnittfassung übrigens offenbar erst im zurückliegenden März beendet wurde: 

Nachdem Thanos dank der Infinity-Steine, von denen erstmals bereits im 2011 erschienenen „Captain America: First Avenger“ die Rede war, am Ende von „Infinity War“ seinen Plan umsetzen und die Hälfte der Lebewesen in der Galaxis auslöschen konnte, kämpfen Captain America, Nebula, War Machine, Iron Man, Black Widow, Rocket und Thor mit ihrer Trauer und der Hoffnungslosigkeit um ihre verschwundenen Mitstreiter. Doch als Ant-Man, Hawkeye und Captain Marvel zur Superhelden-Truppe stoßen, die allesamt beim ersten Duell mit Thanos noch nicht helfen konnten, keimt neue Hoffnung auf…

Wie schon der Titel „Endgame“ vermuten lässt und bereits angekündigt wurde, wird das Epos um die Inifinity-Steine mit diesen gut drei Filmstunden auserzählt und ein Abschluss zu der überspannenden Hintergrundgeschichte der verschiedenen Superheldenfilme des MCU gefunden. Vor diesem Hintergrund gibt es auch die gewohnt spaßigen Momente, aber auch einige kraftvolle emotionale Einschläge. Letztgenannte kommen – das liegt in der Natur der Sache – sicher stärker bei jenen Zuschauern an, die das MCU samt aller Charaktere in der Vergangenheit eng verfolgt haben. 

Avengers: Endgame

Von Iron Man (Robert Downey Jr.), Thor (Chris Hemsworth), Hulk (Mark Ruffalo), Rocket (im Original gesprochen von Bradley Cooper), Captain America (Chris Evans) bis hin zu  Black Widow (Scarlet Johansson) – der komplette Cast, der sich einmal mehr wie das Who-is-who Hollywoods liest, bietet – im positiven Sinne – das, was man von der Helden- und Darstellerriege aus den letzten Jahren gewohnt ist. Und teils noch mehr, vor allem was die emotionalen Momente angeht. Auch Josh Brolin macht als Thanos erneut jede Menge Spaß – auch wenn er in Sachen Leinwandzeit nicht eine ganz so dominante Rolle spielt wie noch im Vorgängerteil. 

Gleiches gilt auch für den grundsätzlichen Action-Anteil des „Endgames“. Denn dieser war im „Infinity War“ noch um einiges größer. Doch dieser Umstand tut weder dem Unterhaltungs- noch dem Effektfaktor einen Abbruch. Im Gegenteil. Denn trotz marginaler erzählerischer Schwächen ist der neueste Streich der Russos ein rundum gelungenes Gesamtwerk. Und nicht nur, weil auch dieser Film komplett in IMAX gedreht wurde, dürfen sich die Zuschauer auf tolle Szenen und eindrucksvolle Effekte freuen. Ohne an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen: Nicht nur was die Lauflänge angeht, kann „Avengers: Endgame“ problemlos mit einzelnen Teilen von Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie mithalten. Denn auch Fans epischer Schlachten kommen voll auf ihre Kosten.

Fazit: „Avengers: Endgame“ ist mehr als nur die gelungene und gleichermaßen konsequente Fortsetzung des ebenfalls starken „Avengers: Infinity War“. Der Film fühlt sich an wie ein krönender Abschluss: Er bietet jede Menge Fan-Service und ist zugleich ein episches Finale mit einer emotionalen Tiefe, welches die vorangegangen Ereignisse innerhalb des MCU würdigt und beinahe allen über die Jahre lieb gewonnen Figuren noch einmal ihre wohlverdiente Bühne bereitet. Zugleich eröffnet das Werk der Russo-Brüder auch noch großes Potenzial für die kommenden Filme rund um die Marvel-Helden. MCU-Fans, was wollt ihr mehr?!

Wertung: 4,5 von 5 Punkten

Alle Fotos: ©The Walt Disney Company Germany GmbH

Standardbild
Niklas Frielingsdorf
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