Aus dem Leben eines Schrottsammlers

Eine Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina. Nazif und seine Frau Senada sind Roma und leben in ärmlichen Verhältnissen am Rande der Stadt Sarajevo. Während Nazif versucht, Geld mit gesammeltem Schrott aus ausgeschlachteten Autos zu verdienen, kümmert sich seine Frau um den Haushalt und die beiden Töchter. Als sie eines Tages Schmerzen im Unterleib bekommt, bringt Nazif sie in die Klinik, um seine Frau untersuchen zu lassen. Etwas mit ihrem Kind stimmt nicht, eine Blutvergiftung droht. Eine Operation könnte das Problem beheben, doch die Familie ist nicht krankenversichert.

Der Chef des Krankenhauses lehnt einen kostenlosen Eingriff ab. Irgendwie muss die Familie das nötige Geld auftreiben  –  die Zeit ist knapp. Ein Kampf gegen die Zeit, den Tod und die Hoffnungslosigkeit beginnt…
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Der Regisseur Danis Tanovic rekonstruierte die Geschichte auf der Grundlage von Nazifs Erzählungen. Daraus ist ein  Sozialdrama entstanden, welches eindringlich die massive Diskriminierung und die Armut der Roma in Poljice zeigt.  Das geringe Film-Budget von 17.000 Euro stammt aus staatlicher Förderung. Die Dorfbewohner und Familienmitglieder, Vater, Mutter und zwei Töchter spielen sich selbst.

Der Film erhielt auf der Berlinale 2013 den Großen Preis der Jury, den Silbernen Bär für den besten Darsteller und eine lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury. Sehr empfehlenswert!

 

Darsteller:     Nazif Mujic (Nazif), Senada Alimanovic (Senada), Semsa Mujic (Semsa), Sandra Mujic (Sandra)
Regie:    Danis Tanovic
Drehbuch:   Danis Tanovic

 Kinostart: 10.10.2013

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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