Ein abgeschiedenes Dorf – eine Bahn, eine Bank und eine Kneipe, die den Namen des berühmten Barock-Komponisten Georg Philipp Telemann trägt, um den sich allerlei Legenden während seines Aufenthaltes in Wiesenwalde ranken. Und eine Handvoll Menschen, die den Tag wie immer beginnen und beenden. Jedoch ist die Abgeschiedenheit plötzlich vorbei und das Dorf avanciert zum großen Filmset. Eine amerikanische Crew will hier eine Serie über den Zweiten Weltkrieg drehen. Deshalb hat Tobi (Johannes Scheidweiler) ebenso schnell einen Job wie er langsam Auto fährt. Er soll die Crew zum Set kutschieren und legt dabei ein Tempo an den Tag, das ins langsame Dorfleben passt. Sein weißes Kaninchen ist immer dabei.
Tobis Mutter ist die Bürgermeisterin Susanne (Meike Droste), die sich über den Job ihres Sohnes freut, zudem über die Aussicht, ihr Dorf könnte nun aus der Versenkung verschwinden und Touristenscharen anziehen. Eine Errungenschaft, nämlich ein dämlicher Panzer, der sich eigentlich auf dem Set befinden sollte, bereitet ihr allerdings Probleme, ebenso wie der ausgefallene Strom.
Inzwischen ist auch Bert (Roland Bonjour) wieder aufgetaucht. Ihr Freund aus Jugendzeiten hat sich zwanzig Jahre nicht blicken lassen, genauso alt ist im Übrigen auch Tobi! Der Ex-Freund ist Journalist geworden und wittert nun ebenfalls eine Chance auf eine überregional interessante Story.
Rosi (Monika Lennartz) dagegen ist das Leben leid. Viele ihrer Altersgenoss*innen sind bereits gestorben. Plant auch sie ihren Ausstieg, um ihrem Ehemann zu folgen? Wolffi (Alexander Schuster) hat eine Statistenrolle bekommen und glaubt nun an eine Karriere als Schauspieler. Doch Wiesenwalde ist nicht Hollywood, das weiß nicht nur Jenny (Gisa Flake), die pragmatisch das Beste aus allem für ihre Kneipe herausholen will.
Auch wenn der Film „Another German Tank Story“ oft in düsteren Aufnahmen und Bildern das Dorf und seine Bewohner*innen abbildet, die Grundstimmung wenig positiv erscheint, schöpfen die Menschen in Wiesenwalde Hoffnung, halten zusammen und sehen schließlich, dass ihre wirklichen Chancen, ein lebenswertes Dasein zu führen, ganz woanders liegen als am Set oder in Hollywood.
Dem Regisseur Jannis Alexander Kiefer gelingt es brillant ebenso wie den tollen Schauspieler*innen, witzige Dialoge, skurrile und berührende Momente in tiefgründige atmosphärische Szenen in einen sehr menschlichen und sehenswerten Kinofilm zu verwandeln, den man unbedingt ansehen sollte. (FBW -besonders wertvoll)
Kinostart: 10. April 2025 | Filmperlen Filmverleih
Another German Tank Story – Premieren in Köln und Düsseldorf finden am Donnerstag, 10. April 2025, statt:
Düsseldorf – 18:00 Uhr, Metropol Kino
Zu Gast: Darsteller Alexander Schuster sowie die Produzentin Lotte Ruf
Köln – 20:00 Uhr, Odeon Kino
Zu Gast: Darsteller Alexander Schuster sowie die Produzentin Lotte Ruf