Alle Menschen werden Schwestern

Ja, richtig gelesen! Hier geht es um Schwesterlichkeit und um die Künstlerinnen Anouchka und Katharina Hack. Sie sind Schwestern und teilen neben ihrer verwandtschaftlichen DNA auch ihre Liebe zur Musik. Seit ihrer frühen Kindheit spielen sie zusammen – Katharina spielt Klavier und Anouchka Cello. Schon seit mehr als 10 Jahren sind sie auf großen Konzertbühnen und Festivals als Duo zu erleben. Sie lieben und vertrauen sich. Sehr bedeutsam für ihre gemeinsame Musik. Dieser schwesterlichen Zusammengehörigkeit haben sie in ihrem aktuellen Album „Alle Menschen werden Schwestern“ ein musikalisches Statement gesetzt.

Es beginnt mit einem Meisterwerk der ukrainischen Komponistin Marina Baranova. Auf Wunsch der Schwestern ließ sie sich von Beethoven und Schiller inspirieren und entwickelte auf der Basis der „Ode an die Freude“ eine Komposition. Dabei sollte das Stück drei bis vier Minuten lang sein, es wurde etwa doppelt so lang. Für die Zuhörer*innen ein Glück. Die längere als auch die kürzere Version des Stückes sind auf dem Album zu hören. Angelehnt an das Programm und den Originaltitel heißt dieses Stück „Alle Menschen werden Schwestern“ und gibt gleichzeitig dem ganzen Album eine Überschrift.

Die Schwestern haben ein gemeinsames Klang-Gefühl entwickelt und darum geht es auch bei den weiteren Werken des Albums. Mit den Schwestern Nadia und Lili Boulanger fühlen sie sich musikalisch, aber auch emotional verbunden. Die Liebe, die diese beiden wunderbaren Komponistinnen füreinander empfunden haben, können auch Anouchka und Katharina Hack nachfühlen. Bei den Werken der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn hingegen ist die Betrachtungsweise schon etwas differenzierter. Hätte Felix Mendelssohn seiner Schwester nur mehr Vertrauen geschenkt und ihr den Erfolg gegönnt! Dennoch war auch die Liebe dieses Geschwisterpaares untereinander unumstößlich.

„Unser Bild von Schwesterlichkeit versteht die Menschheit als eins und die Gesellschaft als stark, wenn man alle in dieses Konzept mit einbezieht“, wird Katharina Hack im Booklet zitiert. Aus diesem zuversichtlichen Gefühl heraus stehen neben dem Lied von Alicia Keys die Werke „Morgen“ von Richard Strauss und „An die Hoffnung“ von Beethoven. Die Zuversicht wollen Anouchka und Katharina Hack auch nicht verlieren, denn für sie ist Schwesterlichkeit keine Frage der Gene.

Das Album „Alle Menschen werden Schwestern“ Künstlerinnen Anouchka und Katharina Hack ist sehr vielseitig, einfühlsam und perfekt gespielt. Es drückt die Harmonie und Liebe der Schwestern zueinander auch im Klangbild aus, das eine ganz eigene DNA besitzt.

Tracklist:

  • Marina Baranova: Alle Menschen werden Schwestern (Single Edit); Alle Menschen werden Schwestern
  • Nadia Boulanger: 3 Stücke für Cello & Klavier
  • Lili Boulanger: 3 Morceaux für Klavier
  • Fanny Mendelssohn-Hensel: Schwanenlied; Fantasia g-moll für Cello & Klavier
  • Felix Mendelssohn: Lied ohne Worte op. 62 Nr. 1
  • Alicia Keys: If I Ain’t Got You
  • Giovanni Sollima: Lamentatio für Cello solo
  • Ludwig van Beethoven: An die Hoffnung op. 94
  • Richard Strauss: Morgen
  • Improvisationen von Anouchka & Katharina Hack

Künstler: Duo Anouchka & Katharina Hack (Cello & Klavier)
Label: Berlin Classics, DDD, 2024
Bestellnummer: 11929879
Erscheinungstermin: 4.10.2024

Alle Menschen werden Schwestern – Live:
04.10.2024 Dortmund – Orchesterzentrum NRW
13.10.2024 Salzwedel – Kunsthaus
26.11.2024 Laval (FR) – Le Quarante

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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