Für viel Furore sorgte Anfang der 70er Jahre Hardrocker Alice Cooper, der bei seinen Auftritten eine wahre Horrorshow mit reichlich Kunstblut, Schlangen und zerhackten Babypuppen zu inszenieren pflegte, wobei er sich gelegentlich auf der Bühne guillotinieren ließ. Nicht viele erinnern sich noch daran, dass Alice Cooper der Name der Band war und nicht der Leadsänger Vincent Furnier, der sich erst später in Alice umbenannte und diesen Namen auch in seinen Pass eintragen ließ.
Die Band löste sich 1973 nach dem hervorragenden, aber unterschätzten Album „Muscle of Love“ auf. Alice machte als Frontmann in wechselnden Konstellationen weiter und verfeinerte sein Shock-Rock-Image über die Jahrzehnte hinweg weiter. An den Erfolg und die großartige Musik seiner Band konnte er mit seinen Soloalben allerdings lange Jahre nicht anknüpfen.
Jetzt hat sich Alice noch einmal mit den Mitgliedern seiner ursprünglichen Band zusammengetan, um mit dem Erfolgsproduzenten Bob Ezrin ein neues Album aufzunehmen. The Revenge of Alice Cooper heißt es und zeigt, dass dem 77jährigen weder die Vorliebe für gradlinigen, energiegeladenen Rock noch die Lust am Makabren abhandengekommen ist.
„Blood On The Sun“ beeindruckt mit riffigen Tempowechseln und großartiger Gitarrenarbeit. Kraftvolle Stücke wie „Wild Ones“ und das giftige „Black Mamba“ fangen mit ihren treibenden Rhythmen die bewährte Mischung aus Goth, Prog, Pop und Schockrock ein.
Dabei sind die Geschichten, die Alice erzählt, häufig mit einer kräftigen Prise Galgenhumor gewürzt. Das schlüpfrige „Up All Night“ verwischt die Grenzen zwischen Priapismus und der Fähigkeit wach zu bleiben. Im albernen, aber grundsoliden „Intergalactic Vagabond Blues“ lässt sich der Musiker von einem dreiäuigen Alien verführen.
Im schrägen „Kill The Flies“ mimt er einen Psychiatriepatienten mit Problemen bei der Schädlingsbekämpfung. Der Song „Crap That Gets In The Way Of Your Dreams“ packt das Thema Altern an, wobei Cooper in die Rolle eines mittellosen, älteren Rockers schlüpft: „Jetzt bin ich 65 und ja, ich lebe noch / Aber meine Frau habe ich schon eine Weile nicht mehr gesehen / Vielleicht liegt sie ja oben tot … / soll ich meine Frau begraben oder einfach noch einen Song schreiben?“
Dazu kommen einige schöne „Doo-Wops“ Gesangspassagen, die den alten Rock ‚n‘ Roll zitieren, und jede Menge schmutzige Gitarrenriffs. Und „One Night Stand“ erzählt die tragikomische Geschichte eines Serienkillers, der eine attraktive Frau in einer Bar kennenlernt und sich von ihr abschleppen lässt. Doch bei ihr zuhause im Bett gelandet und prickelnden Sex erwartend, muss er feststellen, dass er an eine brutale Serienmörderin geraten ist.
Der abschließende Song „See you On The Other Side“ ist demgegenüber eine berührende Powerballade und liebevolle Hommage an den 1997 verstorbenen Leadgitarristen Glen Buxton, der dank moderner Technologie mit einem Solo auf dem Titel „What Happened To You“ zu hören ist.
Nur ein Song wurde nicht von der neu formierten Band geschrieben: Das Cover „Ain’t Done Wrong“ von den Yardbirds wirkt etwas überflüssig, obwohl die britische Bluesband gewiss einen wichtigen Einfluss auf den frühen Alice Cooper hatte. Das tut jedoch dem hervorragenden Eindruck dieses erstaunlichen Albums keinen Abbruch, das die alte Magie der Band wieder aufleben lässt.
| Original ALICE COOPER BAND „The Revenge Of Alice Cooper“ Album-VÖ: 25.07.2025 Label: earMUSIC Vertrieb: Kontor New Media / Edel Germany Konfigurationen: 1CD Digi-Pack Edition: EAN: 4029759206798 2 LP 180g Gatefold Black Vinyl Edition: EAN: 4029759206804 Ltd. 2 LP 180g Gatefold Neon Yellow Vinyl Edition: EAN: 4029759206811 Ltd. 2 LP 180g Gatefold Violet Marbled Vinyl Edition: EAN: 4029759206828 Ltd Box Set (CD Digipak inkl. T-Shirt, 7inch Vinyl und Art Print) EAN: 4029759206835 Smart Format mit zwei Bonustracks Gesamtspielzeit – alle Formate: 54:22 ( Std/Min ) |







