Vollkommene Zahlen gibt es, existiert auch die perfekte Liebe? Und wie passen sie zusammen? Die Protagonistin des Romans „Achtundzwanzig mathematisch perfekte Herzschläge“ verliebt sich blitzartig in einen Mann. Sie erinnert die Uhrzeit, zu der es passierte, und seinen Herzschlag, den sie spürte. Doch dann verschwindet seine physische Existenz und wird ersetzt durch die reine theoretische, die die Logik der Mathematik mit den Gefühlen der Liebe vermischt.
Zwei Hälften sind ein Ganzes und die menschliche Liebe wird zu einer Gleichung, die nicht immer aufgeht. Die Mathematik ist ein verbindendes Element in allen früheren und gegenwärtigen Beziehungen der Romanfigur, auch zu ihrem Sohn, der noch nicht existiert. Fantasie und Realität sind keine getrennten Welten, ebenso wenig wie Mathematik, Logik und die gefühlsgetränkte Liebe. Sie widersprechen sich nicht. Die Autorin entwirft in einigen Sätzen eine Welt, in der es plötzlich keine Zahlen, Relationen und Gleichungen mehr gibt und unser gewohntes Leben gerät aus den Fugen. Das gilt ebenso für die Wahrnehmung der Liebe und Natur.
Die albanische Autorin Flogerta Krypi versetzt Leser*innen in eine Welt, die zunächst überschaubar erscheint, wenn sie mathematischen Formeln folgt. Doch genau dort beginnt der Zweifel. Die literarisch-mathematische Erzählung fordert heraus, die Verbindung zwischen beidem zu sehen, ebenso wie die zwischen Fantasie und Realität. Für Leser*innen, die das Unkonventionelle lieben.
Achtundzwanzig mathematisch perfekte Herzschläge| Autorin: Flogerta Krypi | S. 135 | ISBN 978 3 89998
Im Verlag Anthea erschienen.