Ein Weekend ohne Männer – Marie, Anna, Ginette, Nora und Stephanie sind Freundinnen seit Kindertagen. Auch in diesem Sommer wollen sie es wieder genießen. Das französische Landgut von Maries Eltern ist genau der richtige Ort dafür. Doch schon die ersten Bilder des Films lassen ein merkwürdiges Gefühl aufkommen. Man weiß nicht gleich, ob es sich um Traumsequenzen oder um Szenen aus einem Schwarz-Weiß Film handelt. Abrupt ändert sich die Szene und eine grüne Landschaft leuchtet auf, wie ein Versprechen auf ein paar entspannende Tage. Vier Freundinnen sind inzwischen angekommen, nur Stephanie fehlt noch, doch die Frauen sind zuversichtlich, das sie noch kommen wird. Nora weiß allerdings nicht so recht, ob sie sich wirklich darüber freuen soll, denn sie hat eine leidenschaftliche Affäre mit John, Stephanies Freund. Wird es unter diesen Umständen gelingen, ein harmonisches Wochenende zu verbringen?
Doch wie sich später herausstellen soll, liegen die Gefahren ganz woanders. Nachdem die immer etwas ausgeflippte und kindliche Ginette zum Abendessen einige Rausch-erzeugende Pilze unter die Salatblätter gemischt hat, verfallen die Frauen in einen rauschhaften Zustand, zusätzlich noch beeindruckt von Maries Gemälde, ein Tryptichon, welches abgründig und verstörend ist und Maries Seelenzustand nach einer Vergewaltigung wiedergibt.
Plötzlich ertönen schrille Hilferufe aus Maries Atelier. Die Freundinnen eilen ihr zu Hilfe und dabei passiert etwas Schreckliches…
Frauen, die moralisch gefestigt sind, ein etabliertes Leben führen, wie reagieren sie, wenn Extremsituationen auf sie einstürzen? Wenn das sichere und überschaubare Umfeld plötzlich alle Stabilität verliert und Handeln scheinbar nicht mehr steuerbar ist? Was passiert, wenn man am Ende schuldig geworden ist? Stellt man sich oder flieht ? Die Suche nach Möglichkeiten, um aus der Situation herauszukommen und sein bisheriges Leben weiterführen zu können, beginnt.
Der Regisseur Olaf Kraemer hat fernab von Klischees und Rollenkonventionen dieses Thema um fünf Frauenfiguren herum thematisiert. In seinem höchst spannenden Film handeln die Frauen ebenso überraschend wie nachvollziehbar. Ein packender Thriller, der darüber hinaus nachdenklich stimmt, da er neben viel Frauenpower auch die Fragilität unseres Lebens sichtbar macht, die nicht zuletzt durch unser eigenes Verhalten herbeigeführt wird.
Olaf Kraemer studierte Publizistik an der FU Berlin und arbeitete zunächst als Filmjournalist in den USA, wo auch sein Dokumentarfilm I´LL NEVER GET OUT OF THIS WORLD ALIVE über das Leben und Sterben des Country-Sängers Hank Williams entstand. Olaf Kraemer arbeitet als Drehbuch- und Buchautor für Kino und Fernsehen in München. Er schrieb unter anderem die Uschi-Obermaier-Biografie HIGH TIMES. MEIN WILDES LEBEN, für deren Verfilmung er auch das Drehbuch verfasste. Aus seiner Feder stammt außerdem der Roman DAS ENDE EINER NACHT. DIE LETZTEN STUNDEN VON ROMY SCHNEIDER.
Der Film 5 FRAUEN, für den er auch das Drehbuch schrieb, ist sein Langfilmregiedebüt.
Ab 4.5.2017 im Kino
Alle Fotos: Weltkino