12×12 Die IBB-Videolounge in der Berlinischen Galerie

In der IBB-Videolounge werden über den Zeitraum eines Jahres zwölf Künstler präsentiert, die in den letzten Jahren durch ihren innovativen Umgang mit den Medien Film und Video aufgefallen sind. Dokumentarische Herangehensweisen reihen sich dabei an Strategien, die das Medium hinterfragen und nach neuen Formen der filmischen Erzählung suchen. Auch die Auseinander-setzung mit bildästhetischen Fragen, die Verwendung von Film oder Video zur Aufzeichnung von Performances und Experimente mit audiovisuellen Fragestellungen sind bestimmend für die Werke der eingeladenen Künstler.


Das Programmformat stellt nicht nur etablierte Vertreter der zeitgenössischen Videokunst vor, sondern auch junge Künstler, deren Werke bisher kaum in Museen zu sehen waren. Im monatlichen Wechsel wird jeweils ein Programm aus verschiedenen Werken zusammengestellt.

05.06.–01.07.2013: Jumana Manna
Den Auftakt macht Jumana Manna, die 1987 in New Jersey geboren wurde und momentan als Stipendiatin des Künstlerhaus Bethanien in Berlin lebt. In ihrer Arbeit A Sketch of Manners (Alfred Roch’s Last Masquerade, 2013) re-inszeniert sie die Fotografie einer ausschweifenden Feier des palästinensischen Politikers Alfred Roch aus dem Jahr 1924 in einem filmischen Tableau Vivant. Blessed Blessed Oblivion (2010) zeichnet als Adaption von Kenneth Angers Scorpio Rising (1963) ein unvorteilhaftes, zugleich jedoch mitfühlendes Porträt von Kleinkriminellen in Ost-Jerusalem. In The Umpire Whispers (2010) thematisiert Manna ausgehend von ihrer eigenen Biografie Intimität und Machtstrukturen, die zwischen einer Athletin und ihrem Trainer bestehen.

03.07.–29.07.2013: Andy Graydon
Der zweite Künstler ist Andy Graydon, 1971 in Maui, Hawaii geboren. Er beschäftigt sich in seinen Werken mit unserer Wahrnehmung und Definition von Orten und Umgebung. Das Zusammenspiel von phänomenologischen, ökologischen und sozialen Konstruktionen, das unser Verständnis eines Ortes ausmacht, ist in seinen Arbeiten von zentraler Bedeutung. Graydon bezeichnet viele seiner Projekte als „Science Fiction Ökologien“ und verweist damit auf sein Interesse an der Verflechtung von Fiktion und faktischer Existenz: Ihn beschäftigen die unsichtbaren Potenziale, die einen Ort ebenso ausmachen wie etwa real vorhandene Natur, Infrastruktur oder Bauwerke.


31.07.–26.08.2013: Laura Horelli

Im August wird im Rahmen von 12×12 Laura Horelli zu sehen sein. Sie wurde 1976 in Helsinki geboren und nähert sich in ihren Arbeiten der Geschichte auf subjektive Weise an, häufig über ihre Familiengeschichte. Durch die Kombination von Found Footage – angeeignetem Material – mit eigenen Aufnahmen, öffentlichen und privaten Bildern, hebt sie das kritische Potenzial von Nähe hervor und distanziert sich damit von den traditionell mit Dokumentarfilmen assoziierten Objektivitätsbekundungen.
Die IBB-Videolounge in der Berlinischen Galerie ist während der Öffnungszeiten des Museums zugänglich.
Die Realisierung erfolgt mit Unterstützung der Investitionsbank Berlin (IBB).
Laufzeit: 05.06.2013–05.05.2014

WWW.BERLINISCHEGALERIE.DE

Foto: Jumana Manna
A Sketch of Manners (Alfred Roch’s Last Masquerade), 2013
© Jumana Manna

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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