Die Akademie der Künste ist Gastgeberin des internationalen Eröffnungsfestivals 100 jahre bauhaus, das vom 16. bis zum 24. Januar 2019 im Akademie-Gebäude am Hanseatenweg stattfindet und sich den performativen Künsten widmet.
Konzert, Installation, Theater, Tanz, Diskurs, Workshop und Club: Das neuntägige Festival unter der künstlerischen Leitung von Bettina Wagner-Bergelt bietet in einer Vielzahl von Formaten neue Begegnungen mit der Bauhausbühne und schlägt einen Bogen von den herausragenden historischen Zeugnissen des Bauhauses bis zur heutigen Avantgarde und zu den Spuren und Impulsen, die das Bauhaus in die zeitgenössische Kunst getragen hat.
Gezeigt werden mehr als 25 Produktionen, vom Triadischen Ballett und Bilder einer Ausstellung über Theater von Samuel Beckett bis hin zur Virtual Reality Installation Das Totale Tanz Theater. Zehn Uraufführungen und zwei deutsche Erstaufführungen erwarten das Publikum, über 100 internationale Künstlerinnen und Künstler sind beteiligt.
Wie klingt das Bauhaus?
Ausgehend von dieser Frage hat der deutsche Jazzpianist Michael Wollny zur Eröffnung des Festivals bauhaus.100 eine Musik konzipiert, die auf den mannigfaltigen Bezügen zwischen den Protagonisten des Bauhauses und den sie umgebenden Klängen und Kompositionen beruht. Neben der historischen Perspektive („Wie klang das Bauhaus?“) auf strenge Barock-Faszination und Zwölfton-Begeisterung einerseits und die Ausgelassenheit der Bauhausabende andererseits, wird dabei auch eine grundsätzlichere Fragestellung formuliert: Wie kann der Gedanke des Bauhauses heute von Jazzimprovisator*innen und anderen Klangkünstler*innen in bislang „unerhörte“ Musik übersetzt werden? Ganz im Sinne von Gropius, der bereits 1923 von der Bauhausbühne forderte: „Klare Neufassung des verwickelten Gesamtproblems der Bühne! Suche nach neuen Möglichkeiten!“
Im Zentrum des Abends steht eine Gegenüberstellung zweier grundverschiedener Blickwinkel auf den klassischen Konzertflügel: Die improvisatorische Phantasie eines Jazzpianisten vs. die Mechanik der „Phonola“, einer Musikmaschine aus den zwanziger Jahren, die einen zweiten Flügel mittels von Hand gestanzter Lochkarten bedient. Intuition gegenüber Komposition, Organisches gegenüber Strukturellem.
Ausgehend von diesem Spannungsfeld zwischen Improvisation und Komposition erforschen die Musiker unterschiedlichste Klangräume und -szenerien und streifen dabei die Werkstoffe des Bauhaus – Holz, Glas, Metall, Ton, Stein und Gewebe – ebenso wie die wilde Tanzmusik der legendären Bauhauskapelle – der immerhin „besten Jazzband, die ich je toben hörte.“ (Kole Kokk, Berliner 8-Uhr-Abendblatt, 18. Februar 1924).
Michael Wollny (D) – Konzept, Piano & Komposition
Emile Parisien (F) – Sopransaxofon
Wolfgang Heisig (D) – Phonola
Leafcutter John (UK) – Electronics
Max Stadtfeld (D) – Drums
Das Konzezrt wird von ARTE Concert aufgezeichnet und als Livestream sowie im Anschluss in der Arte Mediathek verfügbar sein: www.concert.arte.tv www.bauhaus100.de
Programminformationen unter www.adk.de oder www.bauhausfestival.de
Karten für die Veranstaltungen des Eröffnungsfestivals sind erhältlich über den Kartenvorverkauf der Akademie der Künste.
Das Eröffnungsfestival ist Teil der umfangreichen Förderung des Bauhausjubiläums durch die Kulturstiftung des Bundes. Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen.
Foto: ©JoergSteinmetz-ACT