So manche wunderbaren und langlebigen Musikstücke hat die Musikgeschichte hervorgebracht. Eine Komposition ist in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden Rhapsody in Blue. Ein Stück, das damals als ungewöhnlich galt, da es Klassik und Jazz miteinander verband – „ein neues Musikgenre, das etwa auf halbem Weg zwischen Jazz und klassischer Musik angesiedelt ist“, so der Komponist, Dirigent und Jazzer Gunther Alexander Schuller, der auch den Begriff „Third stream“ für diesen Musikstil prägte.
Der amerikanische Komponist George Gershwin komponierte Rhapsody in Blue für ein großbesetztes Orchester mit einem Solopart. Es beginnt ganz leise mit einem vogelartigen Ton, einem leisen Thriller der Klarinette und einem Glissando, das zunächst so nicht geplant war. Bei der Probe zum Stück aber vom Klarinettist Ross Gorman so wunderschön lasziv gespielt wurde.
Im Jahre 1924 komponiert ist Rhapsody in Blue inzwischen so etwas wie die Erkennungsmelodie des Broadway-Komponisten geworden. Eingängige Jazz- und Blues-Melodien erwecken zusammen mit lässigem Orchesterklang und hochvirtuosem Klavierpart die Roaring Twenties zum Leben.
Das 100-jährige Jubiläum der Komposition feiert die Elbphilharmonie in Hamburg mit der Kansas City Symphony unter der Leitung ihres neuen Chefdirigenten Matthias Pintscher, der nicht nur am Pult, sondern auch als Komponist weltweit erfolgreich ist. Hinzu kommt der 30-jährige Pianist Conrad Tao, der von der New York Times zur »Zukunft der klassischen Musik« geadelt wurde.
Eingerahmt wird Gershwins Highlight der Klavierliteratur von zwei weiteren Klassikern berühmter US-amerikanischer Komponisten: den »Three Places in New England« von Charles Ives und der klanggewaltigen Dritten Sinfonie von Aaron Copland.
Do, 29.8.2024 20 Uhr ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL