Warten auf’n Bus – neue TV-Serie – kultverdächtig!

Eine Bushaltestelle, links ein Baum, rechts ein Mülleimer! Mehr ist nicht, wenn da nicht zwei Männer auf‘n Bus warten würden. Und was tun die Männer? Reden über das, was wichtig ist. Etwa – kann ein Hund sich im Spiegel erkennen? Die Themen sind vielfältig, wenn auch nicht immer so philosophisch, die Dialoge kommen aber direkt aus der brandenburgischen Seele.

Zwei sympathische Verlierertypen, die nach der Hälfte ihres Lebens an der Endhaltestelle angekommen sind. Gnadenlos gut – absolut kultverdächtig! Ronald Zehrfeld (u.a. Babylon Berlin, Das Ende der Wahrheit) und Felix Kramer (Dark, Dogs Of Berlin).

Gut möglich, dass sich Hannes (Ronald Zehrfeld) und sein Freund Ralf – Ralle – (Felix Kramer), beide heftig gelebte End-Vierziger, nur an der Endhaltestelle treffen, um ganz für sich zu sein und zu sprechen. Die Landschaft vor und hinter ihnen ist offen und bietet nirgendwo Schutz – und genau so reden sie auch miteinander.

Vielleicht treibt sie aber auch die Erinnerung her. Immerhin war die Haltestelle „dit Tor zur Welt, die verdammte Schnittstelle zwischen Pampa und intelljentet Leben“, als die beiden Freunde noch zur Arbeit, in die Stadt oder sogar in den Urlaub fuhren. Inzwischen sind sie frühinvalide und langzeitarbeitslos. Manchmal hocken sie auch an der Haltestelle, weil sie auf jemanden warten.

Auf Fremde, die im Bus versackt sind, oder auf Kathrin (Jördis Triebel). Die struppig-schöne Busfahrerin ist für die beiden Aussteiger ihr letzter Draht zur Welt. Hier an der Endhalteschleife hat sie eine Zigarette lang Pause. Für Hannes und Ralle ist sie „oberste Liga. Nüscht für Sterbliche“.

Wer Brandenburgern aufs Maul und ins Gesicht schauen und dabei so richtig etwas vom Leben lernen will, der sollte die Serie unbedingt verfolgen. Toll geschauspielert und total authentisch!

Die achtteilige regionale Serie des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) „Warten auf’n Bus“ ist jetzt in der ARD Mediathek zu sehen, ab 22. April im rbb Fernsehen. Das Drehbuch schrieb Oliver Bukowski. Regie führte Dirk Kummer.

Die Serie „Warten auf’n Bus“ ist eine Produktion der Senator Film (Produzenten: Ulf Israel und Reik Möller) in Zusammenarbeit mit der rbb Media im Auftrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg (Redaktion: Martina Zöllner und Kerstin Freels). Gedreht wurde vom 1. Oktober bis 29. November 2019 an einer Bushaltestelle in Brandenburg.

Die Serie Warten auf’n Bus

22. April TV-Start im RBB.

24. April im Digital Download zu erwerben

Ab 4. Juni auf DVD, Blu-ray & als Digital Download.

Foto: Copyright Frédéric Batier

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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