Vorgestellt: Benmont Tench

Jetzt endlich und eigentlich unfassbar spät hat Tench sein erstes eigenes Album aufgenommen und enthält sich mit diesem erwartungsgemäß jeden Mittelmaßes. Irgendwie plante er schon ziemlich lange an diesem Schritt herum, doch erst, als Produzent Glyn Johns ihn ermutigte, mit den Aufnahmen doch, bitte schön, auch echt mal anzufangen, war der entscheidende Schritt getan. „Glyn ist einer der größten Produzenten und Toningenieure im Rock’n’Roll“, sagt Tench, „und, zur Hölle, er ist immer präsent und erträgt einfach kein Mittelmaß“. Mit ihm an seiner Seite empfand Tench es dann auch eher als Ehre denn als Bürde, eine knappe Fußballmannschaft guter Freunde, alter Weggefährten und großer Stars im Studio zu begrüßen.

Genau der richtige Moment, mal ein wenig Namedropping zu betreiben, auch wenn Tench das ja gar nicht nötig hätte: Auf der Gästeliste standen (eine Auswahl): Don Was, Ryan Adams, Blake Mills, Joel Jerome, Gillian Welch & David Rawlings, Ringo Starr, Jeremy Stacey und – klar – Tom Petty. Und trotzdem klingt das Album des 60-Jährigen stets nach seinem eigenen und niemals nach einer Einladungsparty, bei der einfach niemand nein sagen konnte und sich trotzdem gern mühelos wieder gefunden hätte. Bei einem Musiker, der zuvor schon von Johnny Cash, Bob Dylan, den Rolling Stones, Elvis Costello, den Jayhawks, Fiona Apple oder John Prine für Studiosessions gebucht worden war. Über den Starproduzent Don Was wie im Vorübergehen sagt, er sei der wahrscheinlich „geheimnisvollste, mystischste und leidenschaftlichste Musiker,den ich kenne. Er spielt niemals eine Note zwei Mal, und jene Noten, die er spielt, sind immer perfekt und voller Seele. Jeder Musiker, den ich kenne, hegt kaum einen größeren Wunsch, als wenigstens ein Mal mit Benmont zu spielen.“

Das ist durchaus leicht zu verstehen für jeden, der Tenchs tatsächlich erstes Solo-Album zum ersten und garantiert nicht letzten Mal hört. Zumal sich der Keyboarder hier keineswegs im Retro-Erlebnispark, sondern auf dem Weg in eine wundervolle Zukunft bewegt.

TITEL
You Should Be So Lucky

FORMAT
CD (Album)

ARTIKELNUMMER
0602537652167

VÖ: 07.03.2014, Blue Note

Benmont Tench – You Should Be So Lucky

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Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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