Till Brönner: The Best of the Verve Years

Über den Wert von Kompilationen lässt sich trefflich streiten. Hardcore-Fans mögen argwöhnen, das Best of Alben häufig vor allem aus kommerziellen Gründen auf den Markt gebracht werden. Für den weniger hartgesottenen Hörer dürfte stattdessen das wichtigste Argument für die Songsammlung darin bestehen, mit der Anschaffung eines Albums einen willkommenen Zugang zum Gesamtwerk eines Künstlern zu erhalten, ohne sich dieses in voller Länge aneignen zu müssen.
Welche Perspektive mag Till Brönner wohl bei der Auswahl der Titel für sein heute erschienenes Album „The Best of the Verve Years“ gehabt haben? Immerhin knapp zwei Jahrzehnte dauert seine Zusammenarbeit mit dem US-Label Verve, die mit dem Debütalbum „Midnight“ im Jahre 1996 ihren Anfang nahm. Über 13 Alben sind das Ergebnis dieser Jahre, die dem deutschen Ausnahmetalent zwei goldene Schallplatten, zahlreiche Awards und einige Grammy-Nominierungen sowie hohe internationale Reputation bescherten. Schon wegen des schieren Umfangs seines Werkes mag da die Auswahl der besten Stücke für sein neues Album für den smarten Jazzmusiker so etwas wie die Quadratur des Kreises gewesen sein. Das Ergebnis ist ein rundes, atmosphärisch intensives Erlebnis, das in jeder Hinsicht überzeugt, klangtechnisch auf hohem Niveau ist und noch einmal deutlich macht, warum Brönner seit Jahren auch in der internationalen Jazz-Szene ein Player allererster Güte ist. Die ausgewählten Songs stammen allesamt von Erfolgsalben wie „Chattin‘ with Chet“, einer Hommage an Chet Baker; dem einzigartigen, zeitlos schönen „Blue Eyed Soul, mit dem Brönner mit einer spannenden Fusion von Soul-Jazz mit Hip Hop-Grooves Neuland betrat; dem herrlich groovenden Meisterwerk „Oceana“ oder dem mit luftigen, sinnlich-brasilianischen Klängen betörenden „Rio“, das zu Träumen unter Palmen an endlos langen weißen Sandstränden einlädt.
Brönner-Fans dürfte die Zusammenstellung von „The Best of Verve Years“ ohnehin auf Anhieb gefallen. Wer jedoch die große stilistische Vielfalt der Brönner-Alben bislang nicht kannte, aber den Einstieg in das künstlerische Werk des smarten Viersen sucht, wird schon gleich beim Opener „Bumpin“ zu hören bekommen, was der Titel des Albums verheißt, nämlich nur das Allerbeste. Denn die leicht bluesig-angehauchte Version des Klassikers von Wes Montgomery, der mit einem melodischen, von sanften Jazzbesen begleiteten schwarzen Bass eröffnet, über den sich Brönners gedämpfte Trompete und der fette Sound einer Hammond-Orgel im Mittelteil des Stücks erheben, ist herrlich entspannter, groovender Jazz, der auf Bauch und Seele zielt und für die schönen Momente des Lebens einlädt.

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Best-of-the-Verve-Years---CMS-SourceTill Brönner
Best of the Verve Years

CD (Album)

VÖ 20.11.2015, Verve Forecast

 

 

Till Brönner live:

28.11.2015 20:00 RIETBERG (DE), cultura – sparkassen-theater an der ems
10.01.2016 Bremen (DE), Die Glocke / Großer Saal
14.11.2016 München (DE), Philharmonie Gasteig
Till Brönner 2014
Till Brönner Orchestra
28.01.2016 20:00 CHEMNITZ (DE), Stadthalle Chemnitz, Großer Saal
Till Brönner 2014
Till Brönner | Sergei Nakariakov in Düsseldorf
16.01.2016 20:00 DÜSSELDORF (DE), Tonhalle Düsseldorf
Till Brönner 2014
Till Brönner | Sergei Nakariakov in Hannover
08.01.2016 19:30 HANNOVER (DE), Großer Sendesaal im NDR
Till Brönner 2014
Till Brönner | Sergei Nakariakov in Hamburg
13.01.2016 19:30 HAMBURG (DE), Laeiszhalle Hamburg

Standardbild
Hans Kaltwasser
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