Superintelligenz von Nick Bostrom

Wir sind schon längst von ihr umgeben, ohne es uns immer bewusst zu machen – künstliche Intelligenz. Sie ist beinahe schon unverzichtbar und begegnet uns beim Computerspiel, in Form von Navigationsgeräten, als Spracherkennungssoftware und als Suchsysteme wie Google. Damit bestimmen viele KI-Technologien  bereits unseren Alltag. Ein weiterer zunehmend von künstlichen intelligenten Systemen genutzter Bereich ist der globale Finanzmarkt. Computerprogramme, die u.a. am Flash Crash 2010 beteiligt waren, zeigten, dass sie steuerlos absurde Trades abgeschlossen hatten, sodass die meisten für ungültig erklärt werden mussten. Seit kurzer Zeit werden in militärischen und anderen Bereichen Drohnen eingesetzt, die ebenso dazu zu rechnen sind.
Aber was müssen wir uns unter einer Superintelligenz wirklich vorstellen? Und warum könnte diese zu einer Bedrohung für uns Menschen werden? Eine künstliche Intelligenz muß nicht viel mit einem Menschen gemeinsam haben. Diese Systeme werden wahrcheinlich andere kognitive Stärken haben als die eines Menschen. Und vielleicht liegt gerade darin ihre Gefahr.

Wir leben im sogenannten Anthropozän

Der Mensch hat sich seine Erde untertan gemacht, nicht immer zum Vorteil unserer Erde, wie wir wissen. Der menschliche geochemische, biotische und sedimentäre Einfluss beläuft sich auf 24% der Nettoprimärproduktion des globalen Ökosystems. Technisch gesehen sind wir noch nicht an die Grenzen des Machbaren gestoßen. Eine künstliche Intelligenz könnte jedoch viel mächtiger sein und viel mehr erreichen.

Künstliche Intelligenz ist nicht am IQ des Menschen messbar

Längst ist noch nicht eindeutig klar, was menschliche Intelligenz ist. Sind es nur die Fähigkeiten, die der Intelligenztest misst? Sicher ist nur, dass superintelligente Systeme nicht vergleichbar mit den Bestimmungsfaktoren menschlicher Intelligenz sind. Vorstellbare KI´s, die beispielsweise einen IQ von 6455 hätten, was könnten sie leisten? Diese Frage ist so gar nicht beantwortbar.

Superkräfte erhalten Macht über Natur und Menschen

Der Autor stellt eine Reihe von Superkräften mit Fähigkeiten vor, die eine bestimmt strategische Relevanz besitzen. Systeme beispielsweise, die zur Intelligenzverstärkung der systemeigenen KI eingesetzt werden können – also immer intelligenter werden. Wieder eine andere Superkraft, welche fortschrittliche Technologien entwickeln kann, die die Schaffung von militärischen Techniken ermöglichen und damit den Militärapparat schlagkräftiger machen.
Superintelligente Informationssysteme könnten so hoch entwickelt sein, dass sie schließlich Informatiker und Programmierer für sich arbeiten ließen.

Eine spannende Reise in die Welt der künstlichen Intelligenz, die laut Nick Bostrom kein unrealistisches Szenarium darstellt. Denn Wissenschaftler forschen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz mit dem Ziel, eine Saat-KI, die sich selbst steigern kann, zu entwickeln.
Bill Gates, Elon Musk und Stephen Hawking gehören auch zu denjenigen, die sich bereits Sorgen machen, dass eine solche KI eine Gefahr darstellen könnte. Denn selbst wenn sie am Anfang für die Menschen hilfreich ist, schon „…ein paar Jahrzehnte später wird die Intelligenz groß genug sein, um für Beunruhigung zu sorgen“, so Bill Gates. Quelle: http://www.gamestar.de

Auf jeden Fall werden solche Systeme unser gesellschaftliches Leben und unsere Umwelt verändern, ist der Autor sich sicher, deshalb ruft er dazu auf, vorsorglich und kollektiv zu handeln , bevor der Geist aus der Flasche gelassen ist – also jetzt!
Für LeserInnen mit Interesse an diesem Thema , ist diese Buch ein must have! Ungeheuer spannend und informativ!

Nick Bostrom
Superintelligenz – Szenarien einer kommenden Revolution

Erschienen: 10.11.2014

ISBN: 978-3-518-58612-9
Verlag: Suhrkamp

Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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