PIRATES OF THE CARIBBEAN: SALAZARS RACHE

Käpt’n Jack is back – und zwar im mittlerweile fünften Teil des „Fluch der Karibik“-Piratenepos von Walt Disney Pictures. Rund sechs Jahre nach dem vierten Teil „Fremde Gezeiten“ stolpert Jack Sparrow, selbstverständlich einmal mehr gespielt von Johnny Depp, dabei nun in „Fluch der Karibik: Salazars Rache“ (Originaltitel „Pirates of the Caribbean: Dead men tell no tales“) unversehens in ein neues Abenteuer auf hoher See: Ausgerechnet Sparrow selbst ist es, der eine Horde verfluchter Geisterpiraten unter der Führung seines selbsterklärten Todfeindes Kapitän Salazar (Javier Bardem) unwissentlich aus dem legendären „Teufelsdreieck“ befreit, in dem sie viele Jahre lang festgehalten wurde.

SALAZARS RACHE

Salazar und seine Crew sinnen auf Rache an allen Piraten – allen voran natürlich an Käpt’n Jack. Um sich zu schützen, muss dieser nun dringend Poseidons magischen Dreizack finden, der seinem Besitzer der Legende nach die Herrschaft über die Weltmeere verleiht. Auf der Suche nach dieser mächtigen Waffe trifft Sparrow auf die junge Astronomin Carina Smyth (Kaya Scodelario), die ihrem Vater zu Ehren ebenfalls den Dreizack finden will, sowie auf den jungen Seemann Henry Turner (Brenton Thwaites), der versucht, seinen Vater William (Orlando Bloom) zu finden. Dieser ist allerdings bekanntermaßen mit einem Fluch belegt und dazu gezwungen, noch Jahrzehnte auf der Flying Dutchman zu bleiben. Mit Käpt’n Barbossa (Geoffrey Rush) hat in dem ganzen Durcheinander natürlich auch noch ein alter Bekannter seine Finger mal wieder mit im Spiel.


Rund um diesen Plot aus der Feder von Drehbuchautor Jeff Nathanson besticht der durchweg unterhaltsame 128-Minuten-Streifen des norwegischen Regisseur-Duos Espen Sandberg und Joachim Rønning, das bereits für „Kon-Tiki“ in der Vergangenheit eine Oscar-Nominierung für den besten fremdsprachigen Film vorweisen kann, mit dem altbewährten Mix aus einem eindrucksvollen Star-Ensemble, liebenswerten Figuren, starken CGI- und 3D-Effekte und dem einen oder anderen Lacher.


Keine Frage, etwa 14 Jahre nachdem Regisseur Gore Verbinski und Produzent Jerry Bruckheimer die Piraten-Saga nach dem Vorbild einer simplen Disneyland-Attraktion in die Kinos brachten, wird es auch in Käpt’n Jacks fünftem Leinwandabenteuer keine Sekunde langweilig. Und Johnny Depp, der diese Figur von der ersten Sekunde an zum absoluten Kult-Piraten gemacht hat, macht seine Sache gewohnt überzeugend. Sparrows Charakter zu beschreiben scheitert einmal mehr bereits im Ansatz: Er ist abermals arrogant, dabei abgebrüht und clever, liebenswert, aber auch tollpatschig, bemitleidenswert, leicht bekifft und etwas tuntig – Depp wandelt bei seiner Performance zum fünften Mal zwischen den Extremen, ohne dabei ins Straucheln zu geraten. Und obwohl diese denkwürdige Film-Figur zu den faszinierendsten der letzten Jahre gehört, erscheint Sparrows Dominanz auf der Leinwand nicht mehr ganz so erdrückend, wie es in den ersten vier Teilen der Fall war.
Dieser Umstand erweist sich in der Gesamtbetrachtung für den Film weder als gut noch als schlecht.

Salazars-Rache
Denn der Protagonist hat wie gewohnt viele starke Szenen, und – was fast noch wichtiger ist – auch die übrigen Darsteller wissen allesamt zu überzeugen. Hervorzuheben ist dabei vor allem Oscar-Preisträger Javier Bardem, der als grandios dargestellter Geister-Bösewicht Salazar eine tolle Performance bietet und zu den eindringlichsten Antagonisten der bisherigen Fluch-der-Karibik-Reihe gehört.
Weniger überzeugend, weil mehr oder weniger überflüssig, fällt dagegen der Kurzauftritt Paul McCartneys aus: Der Ex-Beatle, der damit praktisch in die Fußstapfen des Rolling-Stoners Keith Richards tritt, der in Teil drei und vier als Sparrows Vater zu sehen war, spielt ebenfalls ein Familienmitglied des seltsamen Kult-Piraten. Allerdings hätte man sich das Aufeinandertreffen McCartneys und Depps schlichtweg schenken können – zumindest in erzählerischer Hinsicht.

Fazit: Nach den etwas schwächeren Teilen zwei und drei der beliebten Piratensaga gehört der gute und unterhaltsame „Fluch der Karibik: Salazars Rache“ in der internen Rangfolge gemeinsam mit Teil vier und hinter dem famosen ersten Teil aus dem Jahr 2003 zu den stärkeren Streifen der Reihe. Sehenswerte, ja teils beeindruckende 3D- und CGI-Effekte sowie ein spielfreudiger Cast um Megastar Johnny Depp sorgen für einen spaßigen wie sehenswerten (Früh-)Sommer-Blockbuster.
Tipp: Für eingefleischte Fans dürfte das Wiedersehen mit einer weiteren bekannten Figur, die in den ersten drei Teilen eine tragende Rolle innehatte, in den Schlussminuten ein besonderes Vergnügen sein. Und als ob das noch nicht genug wäre, wird in der Post-Credit-Scene ein weiterer Rückkehrer zumindest angedeutet…

 

Deutscher Kinostart: 25. Mai 2017

Im Verleih von Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

auch in Disney Digital 3D™

Standardbild
Niklas Frielingsdorf
Artikel: 38

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