Leeroy Stagger: Strange Path

Der kanadische Musiker Leeroy Stagger ist hierzulande noch wenig bekannt. Das ist eigentlich erstaunlich, weil er bereits elf Alben veröffentlicht hat, mit denen er sich in seiner Heimat eine stattliche Fangemeinde erarbeitet hat. Und schade, denn Stagger ist ein toller Singer-Songwriter, dessen eingängigen Stücke ins Ohr gehen und die Texte sich lohnen. STRANGE PATH heißt sein neues, soeben bei True North Records erschienenes Album, das ganz in der Tradition der kanadischen und amerikanischen Folkrock-Künstler mit Einflüssen von Leonard Cohen (dem ein Song gewidmet ist), Bruce Springsteen, Tom Petty, Bob Dylan und Neil Young steht.

STRANGE PATH gefällt auf Anhieb durch seine stilistische Vielfalt. Ruhige Balladen wie das Eröffnungsstück „Mother“ stehen neben klassischen Southern-Rock-Stücken wie „Deeper Well“ und dem rockigen „Jesus and Buddha. Zarte akustische Songs wie „These Things“ und „Nobody Alive, in dem zwei Kids davon träumen, der trostlosen Enge ihrer heruntergekommenen Kleinstadt zu entkommen, changieren mit lauten Stücken wie „Get to Love“, das den Hörer mit seinem markanten Zweitonriff und bluesigen Solo durchrüttelt.

Der Song „Hey Hey“ wiederum, mit dem sich der bärtige Kanadier vor Gordon Downie, dem verstorbenen Frontmann der kanadischen Rockband The Tragically Hip verneigt, verströmt mit seinen rollenden Klavierläufen und den filigranen Gitarrenparts viel weltmusikalisches Flair.

In den Texten gibt sich der Kanadier fast schon philosophisch, beschäftigt sich mit gewichtigen Themen wie Verlust, Schmerz, Tod, Loslassen und mit der Zukunft unseres Planeten Erde. Staggers ausdrucksstarke Stimme verleihen den Songs zudem ein besonderes Flair.

Musikalisch zur Seite standen Stagger eine Handvoll ausgezeichneter Musiker zur Seite, unter ihnen Schlagzeuger Pete Thomas (Elvis Costello and the Atrractions, Los Lobos), sein langjähriger musikalischer Weggefährte Tyson Maiko am Bass, Paul Rigby (Neko Case) und Jakob Dylan.

Leeroy Stagger hat nicht nur die Songs geschrieben, gesungen und eingespielt, sondern auch koproduziert. Für sie saubere Abmischung sorgte der fünfmalige Grammy-Preisträger Ryan Freeland, der vor allem in der Country-Szene eine hohe Reputation genießt. Unter anderem hat er schon für Joan Baez, Bonnie Raitt und Lizz Wright gearbeitet.

Fazit: STRANGE PATH ist ein solides Album mit vielfältigen Songs und schönen Hooks. Wer Tom Petty und Neil Young mag, wird auch dieses Album mögen.

Leeroy Stagger auf Tour in Deutschland

23. November – Norderstedt, Music Star
02. Dezember – Berlin, Auster Club
05. Dezember – Essen, JuBB
07. Dezember – Hamburg, Nochtwache

Foto: David Guenther

Standardbild
Hans Kaltwasser
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