Judy – zwei Frauen – ein Film

Judy Garland, der Name steht für eine große Stimme, Glanz, Ruhm, aber auch Drogenabhängigkeit, Skandale und einen zu frühen Tod. Denn mit nur 47 Jahren starb Judy Garland. Niemand weiß, ob durch Selbsttötung oder krankheitsbedingt. Hollywood ging mit seinen angehenden Stars nicht zimperlich um. Insbesondere Frauen wurden umgepolt, mussten sich strengen Diäten unterwerfen und möglichst gehorsam keine Ansprüche stellen. Ein typisches Hollywood-Frauenleben. Das Biopic „Judy“ zeigt, wie der Teenager Judy damit umging, mit den Demütigungen, den anstrengenden Drehs und dem Verlust ihrer Jugendjahre.

Judy als junge Schauspielerin in Hollywood – Foto: Entertainment One (Paramount)

Ihre Stimme war ihr großes Potenzial und Judy wurde ein Star. Glamourös, mit natürlicher Anmut, Zerbrechlichkeit und starker Ausstrahlung betörte sie ihr Publikum. Der Film zeigt sie auch als Mutter, die ihre beiden Kinder abgöttisch liebt. Die sie aber schlussendlich bei dem Vater ließ, da sie Geld verdienen muss. Bereits ausverkaufte Konzertwochen in Swinging London warten im Winter 1968 auf sie. London fiebert den Auftritten im prominenten West End-Theater „The Talk of the Town“ entgegen.

Judy in ihrer Garderobe vor ihrem Auftritt

Judy ist noch zerbrechlicher geworden, ihre Stimme hat ein wenig an Kraft verloren, doch ihr Showtalent ist immer noch vorhanden. Sie kann es jederzeit abrufen. Judys Menschlichkeit, Humor und Freundlichkeit machen ihre Persönlichkeit aus, auch wenn sie zeitweise unter Medikamenteneinfluss steht und mit dem Management aneinandergerät. Und auch nach vier Ehen glaubt Judy immer noch an die große Liebe und stürzt sich in eine wilde Romanze mit Mickey Deans, ihrem zukünftigen fünften Gatten.

Jessie Buckley als Produktionsassistentin Rosalyn Wilder

Wer Bridget Jones gesehen hat und Renée Zellweger damit verbindet, wird die Schauspielerin nicht wiedererkennen. Sie ist nicht nur in die Rolle der Judy Garland geschlüpft, sondern scheint Judy selbst zu sein. Jede Bewegung, die Mimik und Körperhaltung, den markanten Stil der Künstlerin, Akzent und Tonfall hat Zellweger übernommen. Die Bühnenauftritte, die Songs, die Renée Zellweger mit eigener Stimme singt, sind von erstaunlicher Authentizität.

Der Film beeindruckt also nicht nur durch die Story, die Songs der unvergleichlichen Judy Garland, sondern besonders auch wegen der großen schauspielerischen Leistung der Renée Zellweger.

Im Film stehen ihr Jessie Buckley („Chernobyl“, „Wild Rose“) als engagierte Produktionsassistentin Rosalyn Wilder und Finn Wittrock („Beale Street“, „American Horror Story“, „The Big Short“) als Ehemann Nummer Fünf Mickey Deans zur Seite.

In weiteren Rollen begeistern Rufus Sewell („Gods of Egypt“, „Charles II“) als Judys Ex-Ehemann Sidney Luft, Bella Ramsey („Game of Thrones“) als Tochter Lorna Luft und Michael Gambon („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1-2“) als gnadenloser Filmproduzent Bernard Delfont zur Seite. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Tom Edge („The Crown“, „Lovesick“). Regie führte der künstlerische Leiter des Londoner Almeida Theatre, Rupert Goold („True Story – Spiel um Macht“), Zellweger davon überzeugte, alle Lieder selbst zu singen.

Fotos: Entertainment One (Paramount)

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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