Jimi Hendrix – die Legende lebt weiter

Vor 50 Jahren, am 18. September 1970, starb Gitarrenlegende Jimi Hendrix in London unter nie ganz geklärten Umständen. Er war 27 Jahre alt und stand auf dem Höhepunkt seiner Popularität.

Bei den explosiven Live-Konzerten des sinnlichen Gitarristen und Sex-Idols der 1960er Jahre elektrisierten seine flüssigen, oft minutenlangen Soli das Publikum. Hendrix wusste sich auch auf der Bühne zu inszenieren. Oft stand er über seine Gitarre gebeugt, spielte sein Instrument mit den Zähnen, schleuderte es über seine Schultern oder spielte es hinter seinem Kopf. Einmal zündete er seine Fender Stratocaster sogar an und kniete sich über sie, während sie brannte.

Sein wohl berühmtester Auftritt war beim Woodstock-Festival im August 1969. Dort brachte er eine beeindruckende mit Wah-Wah-Effekten zerhackte Rockversion der US-Nationalhymne Star Spangled Banner, bei der sich manche der erschienenen US-Soldaten spontan erhoben und salutierten. Den Protest des Gitarristen gegen die schon damals von Rassenhass und Diskriminierung zerrissene amerikanische Gesellschaft hatten sie wohl übersehen.

Jimi Hendrix wurde am 27. November 1942 als James Marshall Hendrix geboren und wuchs in ärmlichen, schwierigen Verhältnissen auf. Seine Mutter Lucille war noch nicht volljährig, als Hendrix zur Welt kam. Völlig überfordert gab sie das Baby an die Cousine weiter. In den folgenden Jahren wurde Hendrix oft herumgereicht, wuchs in Ghettos in Los Angeles und Vancouver heran. Sein Vater Al, ein Stepptänzer und Schuhputzer, nahm ihn später zu sich, als seine Mutter an den Folgen exzessiven Alkoholkonsums starb.

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Das Gitarrenspielen brachte sich Hendrix selbst bei, indem er die Platten von Muddy Waters hörte. Als Halbwüchsiger flog wegen seiner schlechten Leistungen von der Schule. 1961 meldete er sich freiwillig beim Militär, um einer Verurteilung wegen einiger minderer Delikte zu entgehen.  Wenig Positives wussten seine Vorgesetzten über den jungen Scharfschützen zu berichten, der bei Fallschirmjägern in Kentucky diente. „Er schläft im Dienst, ist im Schießen schlecht und geistig nicht klar“, heißt es in den Berichten. Kein Wunder, denn Hendrix jammte bis spät in die Nacht in den Bars. In der Army lernte er auch Billy Cox kennen, mit dem er gemeinsam musizierte. Jahre später holte er Cox als Bassisten in seine Band of Gypsys.  

Nach dem Militär begann Hendrix seine Karriere als Gitarrist, spielte u.a. bei den Isley Brothers und Little Richard. Der Job, für Little Richard im Hintergrund zu stehen, langweilte ihn schnell und war zudem lausig bezahlt. Little Richard seinerseits bemerkte, dass der Applaus des Publikums seinem brillanten jungen Gitarristen galt, und feuerte ihn, weil er ihm die Show stahl. 

Später, im Café Wha?, im Greewich Village in New York, traf Hendrix auf Chas Chandler, den Ex-Bassisten der Animals. Der erkannte sein Talent, nahm ihn mit nach London und baute mit ihm die Jimi Hendrix Experience auf. Die Band schlug in der Londoner Szene wie eine Bombe ein. Stars wie John Lennon, Eric Clapton und andere waren von seinen Live-Auftritten begeistert. Bereits mit seiner Debütsingle „Hey Joe“ landete Hendrix einen Hit in den britischen Charts. Die Leser des Popmusik-Zeitschrift „Melody Maker“ wählten ihn zum besten Musiker der Welt. Hendrix  internationale Karriere dauerte nur knapp vier Jahre. Sie umfasste hunderte Live-Konzerte, ein paar Singles, drei Studioalben sowie ein Live-Album.  Doch auch ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod ist seine große Popularität ungebrochen und die Legende Jimi Hendrix  lebt weiter.

Standardbild
Hans Kaltwasser
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