Jewel – Picking Up The Pieces

Die Geschichte der US-Sängerin Jewel dürfte auch hierzulande bestens bekannt sein. Sie handelt von einer atttraktiven, außerordentlich talentierten jungen Frau, die mit ihrem vor 20 Jahren erschienenen Debütalbum „Pieces of You“ die Welt mit einem der erfolgreichsten Debütalben der Musikgeschichte überraschte. Songs wie „Foolish Games“ und You Were Meant For Me“ prägten eine ganze Dekade. Doch dann wurde es ruhig um Jewel. Ihre Songs wandten sich mehr dem Mainstream zu, und Jewel geriet in eine Krise. Fast schien es, als würde sie mehr Schlagzeilen mit ihrer Scheidung von dem Weltklasse-Rodeoreiter Ty Murray und ihrer Oberweite als durch ihre Musik machen.

Doch jede Krise ist nicht nur Gefahr, sondern bietet auch die Chance eines Wendepunkts zum Guten, wenn man aus den Fehlern der Vergangenheit lernt. Diese Erkenntnis scheint sich mit Jewels jetzt erschienenem neuen Album „Picking Up The Pieces“ zu bestätigen, mit dem die Künstlerin das zerschlagene Porzellan der Vergangenheit mit 14 feinen sehr persönlichen, emotional bewegenden Songs zusammenkittet.

Erfreulicherweise knüpft das gitarrenorientierte Album dort an, wo Jewels alter Sound aufgehört hatte. Dabei hat die Stimme der Künstlerin nichts von ihrer Jugendlichkeit und großen musikalischen Ausdruckskraft verloren, was insbesondere bei Stücken wie „Love Used To Be“, das vom Scheitern einer langjährigen Beziehung mit den entsprechenden emotionalen Folgen handelt, „Here When Gone“, Pretty Fooled Face“, „Plane Jane“ und dem fast gesprochenen „His Pleasure Is My Pain“ deutlich wird. In gemeinsamer Arbeit mit Dolly Parton entstand die beachtlich autobiographische Ballade „My Father’s Daughter“

Die Rückkehr zu ihren musikalischen Wurzeln hat dem Album offensichtlich gut getan und Jewels Fans werden ihr dafür dankbar sein.

„Picking Up The Pieces“- Jewel

VÖ: 30.10.15 – Concord Records.

 

Foto © Concord Records / Universal Music

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Hans Kaltwasser
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